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Mitteilungen der Kommunistischen Plattform

Antonio Gramscis Einfluss auf die Beschlüsse des VII. Weltkongresses der Komintern 1935

Dr. Gerhard Feldbauer

 

Ihre beispielhafte Verwirklichung durch Palmiro Togliatti in Italien

(Teil I)

 

Obwohl sich in den Beschlüssen des VII. Kominternkongresses von 1935 der Einfluss Antonio Gramscis [1] widerspiegelte, wurde das in den Berichten von Wilhelm Pieck, Georgi Dimitroff und auch von Palmiro Togliatti [2] nicht erwähnt. [3] Auch die aktuellen Berichte zum 90. Jahrestag des Ereignisses haben das ausgeklammert. Bei aller Wertschätzung und allem Verständnis für die Berichterstatter, deren Haltung den Auffassungen Stalins zu Gramsci geschuldet war, ist es heute doch wohl angebracht, die Rolle Gramscis zu würdigen und seine herausragenden theoretischen Leistungen herauszustellen. Das auch deshalb, weil seine antifaschistische Bündniskonzeption noch heute gültige Lehren und Erfahrungen für den gegenwärtigen Kampf gegen faschistische Gefahren bzw. die wieder errichteten rechtsextremen Regime, wie in Italien und weiteren EU-Ländern, vermittelt. 

Antonio Gramsci war der erste kommunistische Theoretiker, der noch vor Mussolinis Machtergreifung im Faschismus zwar nicht die einzige Herrschaftsform des Kapitals, jedoch eine »degenerierte Kraft der Bourgeoisie«, eine »bewaffnete Garantie des Klassenstaates«, ein »Phänomen der bourgeoisen Reaktion« sah. Nach den Parlamentswahlen vom Mai 1921 warnte er vor einem »Staatsstreich der Faschisten«, der »seit dem Beginn der Legislaturperiode über ihr schwebt«. [4] Die IKP selbst erkannte den faschistischen Charakter der von Mussolini im Oktober 1922 gebildeten Regierung zunächst auch nicht. Sie sah in ihr zwar eine mit verschärften Repressionsmethoden gegen die Arbeiterbewegung vorgehende, aber herkömmliche bürgerliche Exekutive, »ein internes Phänomen der bürgerlichen Führungsklasse«. [5] Die Unterschätzung der faschistischen Gefahr war bereits auf dem Gründungsparteitag in Livorno im Januar 1921 deutlich geworden, als diese in der angenommenen Resolution mit keinem Wort erwähnt wurde.Das resultierte vor allem aus der Einschätzung Bordigas [6], »die Bourgeoisie wünsche keineswegs eine Änderung ihres politischen Systems« und werde »den Parlamentarismus verteidigen«. 

Analyse eines »kommunistischen Führers ersten Ranges« 

Nach Mussolinis Machtantritt im Oktober 1922 war Gramsci wiederum der Erste in der kommunistischen Weltbewegung, der eine tiefgehende Analyse der Lage vornahm, mit der er sich, wie Domenico Losurdo [7] einschätzte, als »ein kommunistischer Führer ersten Ranges« erwies. [8] »Er kam dem wahren Charakter des Faschismus auf die Spur, analysierte die reaktionäre Einstellung seiner führenden Vertreter, die Borniertheit der Kleinbürger, die ihm wie Schafe nachliefen, und vor allem die Gefahr, die von ihm drohte und die von den meisten Kommunisten damals noch unterschätzt wurde«. [9] 

Gramsci zeigte die Widersprüche innerhalb der herrschenden Kreise auf und formulierte, dass der »Faschismus als Instrument einer Industrie-Agraroligarchie (handelt), um in den Händen des Kapitals die Kontrolle des gesamten Reichtums des Landes zu konzentrieren«.Zu den Kampfbedingungen der Arbeiterklasse schätzte er ein, dass »die herrschende Klasse in den kapitalistisch hochentwickelten Ländern politische und organisatorische Reserven besitzt, die sie z. B. in Russland nicht hatte«. Das bedeute, dass »auch schwerste Wirtschaftskrisen keine unmittelbare Rückwirkung auf das politische Leben haben, sondern die Politik immer eine Verspätung, eine große Verspätung gegenüber der ökonomischen Entwicklung aufweist«. [10] 

Die These vom »Historischen Block«

Er schlussfolgerte, dass diese Situation »von der revolutionären Partei eine sehr viel komplexere Strategie und Taktik, die weit von der entfernt ist, die für die Bolschewiki zwischen März und November 1917 notwendig war«, erfordere. [11] Dazu gehörten weiter solch strategisch bedeutsame Gesichtspunkte, dass beim Fortbestehen dieser Situation und der folgenden Machtergreifung des Faschismus die Frage der proletarischen Revolution zunächst nicht mehr auf der Tagesordnung stand, [12] die Arbeiterklasse ihre »politische Hegemonie« auf der Grundlage der Freiwilligkeit und Überzeugung erringen müsse, ihr Masseneinfluss voraussetze, das Sektierertum zu überwinden, und sie die Eigenständigkeit der Bündnispartner respektieren müsse. Gestützt auf seine Faschismus-Analyse verband Gramsci den Kampf für den Sozialismus mit der Verteidigung bzw. der Eroberung der Demokratie. 

Den Kern der Bündnispolitik Gramscis bildete seine These vom »Historischen Block«, die er aus dem Kerker heraus [13] vervollständigte und theoretisch begründete. »In keinem Land ist das Proletariat in der Lage, allein die Macht zu erobern und aus eigener Kraft zu behaupten. Es muss sich also Verbündete schaffen, das heißt, es muss eine solche Politik betreiben, die es ihm erlaubt, sich an die Spitze der anderen Klassen, die antikapitalistische Interessen haben, zu stellen und sie in den Kampf zum Sturz der bürgerlichen Gesellschaft zu führen«.Ausgehend vom Bündnis der Arbeiter und Bauern als Grundlage entwarf er ein System von Bündnissen der Arbeiterklasse mit den Mittelschichten und der Intelligenz, in dem er dem Zusammengehen mit den katholischen Volksmassen einen hohen Stellenwert beimaß. Gramsci ging von Lenins Hinweisen für die italienischen Kommunisten auf dem III. KI-Kongress aus, denen zufolge Grundlage eines solchen Bündnisses sein müsse, dass die Partei im revolutionären Kampf »die Massen«, die »Mehrheit der Arbeiterklasse« gewinnt. [14] Gramsci hielt fest, dass die bürgerlichen Bündnispartner des »Historischen Blocks« eigene politische Ziele verfolgen, was seitens der KP Zugeständnisse erfordere. Das zu verstehen war bzw. ist, wie Losurdo hervorhob, für das Proletariat besonders schwierig, weil es sich um Schichten handelt, die zwar die politische Macht verloren hatten, aber weiterhin eindeutig über bessere Lebensbedingungen und sogar skandalöse Privilegien verfügten. Gleichzeitig betonte er, was oft übersehen wird, es müsse sich um einen »ausgeglichenen Kompromiss« handeln, bei dem die Zugeständnisse der KP »nicht das Wesentliche, nämlich »die entscheidende Rolle (...), die ökonomischen Aktivitäten der führenden Kraft« betreffen dürften, worunter die Beseitigung der kapitalistischen Gesellschaft und die Herstellung einer sozialistischen Ordnung zu verstehen war. [15] 

Gramsci war 1922/23 als IKP-Vertreter Mitglied des EKKI, und es gab Kontroversen zwischen ihm und Stalin zur Einschätzung der antifaschistischen Strategie nach Mussolinis Machtergreifung im Oktober 1922, besonders, aber nicht nur, zur auf dem VI. KI-Kongress aufgestellten Sozialfaschismusthese. Zunächst stimmte die IKP, wenn auch sehr zögernd, der These zu, wandte sie aber in der Praxis nicht an. Gramsci lehnte sie von Anfang an ab, was dazu führte, dass die IKP die Sozialdemokratie als Teil der Arbeiterbeweg anerkannte. [16] 

Prophetische Erkenntnis

Prophetisch war schließlich die Erkenntnis Gramscis, dass in der dem Faschismus eigenen Aggressivität nach außen »die Keime für einen Krieg (liegen), der anscheinend wegen der italienischen Expansion ausgetragen wird, in dem jedoch in Wirklichkeit das faschistische Italien ein Werkzeug in den Händen einer der imperialistischen Gruppen sein wird, die um die Weltherrschaft ringen.« [17] Eine Einschätzung, die durch die spätere Haltung der Westmächte, Mussolini und Hitler als »Bollwerk gegen den Bolschewismus« zu nutzen, als auch durch das widersprüchliche Verhältnis zwischen dem faschistischen Regime in Berlin und Rom bestätigt wurde. [18] Gramscis Konzeption setzte sich auf dem Lyoner Parteitag 1926 nach harten Auseinandersetzungen durch. Die »Thesen von Lyon«, die faktisch ein Parteiprogramm darstellten, wurden von 90,8 Prozent der Delegierten gebilligt, die sich damit hinter das neue Zentralkomitee mit Gramsci an der Spitze stellten.

Durch langsames Sterben ermordet

Während der Kominternkongress 1935 in Moskau tagte, war Gramsci in Mussolinis Kerker einem Tod durch langsames Sterben ausgesetzt. 1928 war er von einem Sondertribunal zu 20 Jahren Kerker verurteilt worden. Mussolinis Propagandaminister Michele Isegre erklärte, »dieser Kopf muss für 20 Jahre gehindert werden zu arbeiten«. Das gelang nur teilweise. Zweifelsohne hätte dieser geniale Kopf aber in Freiheit einen noch größeren Beitrag für die IKP, für den antifaschistischen Widerstand und auch die kommunistische Weltbewegung leisten können. Denn schon das, was er im Kerker erarbeitete, war ein ungeheures Pensum an theoretischen Erkenntnissen für den revolutionären Kampf, das er mit geradezu übermenschlicher Willenskraft erarbeitete.

Gramsci, der einen Buckel hatte und von zwergenhafter Gestalt war, litt von früher Kindheit an unter einer schwachen Gesundheit. »Die Wahrheit war, dass Antonio Gramsci schon zu dieser Zeit (1933) sich in einem Prozess des langsamen Sterbens befand«, schrieb Fiori. »Seine Zähne waren ausgefallen und er hatte ein schmerzhaftes Magenleiden. Fortschreitende Lungentuberkulose, Arterieosklerose und Pott'sche Krankheit (eine tuberkulöse Wirbelsäulenentzündung) verursachten unerträgliche Schmerzen.« Mit der jahrelang abgelehnten medizinischen Betreuung und der Weigerung, den Gefangenen in ein Gefängniskrankenhaus zu verlegen, betrieb das Mussolini-Regime systematisch die Ermordung Gramscis. »Ohne ärztliche Hilfe seinen Krankheiten ausgeliefert, starb er unter schrecklichen Qualen einen langsamen Tod«. Versuche, ihn zu einem Gnadengesuch zu bewegen, die nicht nur von Mussolini, sondern auch von seiner Familie und Freunden ausgingen, lehnte Gramsci ganz entschieden ab, da er darin eine Distanzierung vom antifaschistischen Widerstand und eine Auswirkung auf dessen Kampfkraft sah. Trotz dieses Krankheitszustandes arbeitete Gramsci weiter. Aus dem Jahr 1933 stammen die Gefängnishefte 1 (Notizen zu verschiedenen Themen), 2 (Grundlagen der Politik), 4 und 22 (Verschiedenes). [19] Entgegen Behauptungen, die UdSSR habe nichts getan, Gramscis Freilassung zu erwirken, hielt Fiori fest, dass von der UdSSR durch den Volkskommissar für Auswärtige Angelegenheiten, Maxim Maximowitsch Litwinow, über den italienischen Botschafter in Moskau ein Austausch Gramscis versucht wurde, was Mussolini »schroff abgelehnt« habe.

Im März 1933 bildete eine breite antifaschistische Protestbewegung in Paris ein internationales Komitee, dem u. a. Romain Rolland und Henri Barbusse angehörten. Es machte die unmenschlichen Haftbedingungen Gramscis publik und forderte seine Freilassung. Danach wurde Gramsci im November 1933 in ein Gefängniskrankenhaus in Citavecchia nordöstlich von Rom und später nach Formia in der römischen Region Latium in eine kleine Klinik unter strenger polizeilicher Bewachung verbracht. 1934/35 verfasste er hier elf seiner Gefängnishefte und überarbeitete frühere Aufzeichnungen. Anfang April 1937 wurde der todkranke Gramsci aus der Haft entlassen. 

Menschlich tief ergreifend

Fiori geht auch auf die problematische Ehe Gramscis mit seiner Frau Giulia Schucht ein, die er während seines Aufenthaltes bei der Komintern 1922/23 in Moskau kennenlernte und heiratete und mit der er zwei Söhne hatte. [20] »Er war 31 Jahre alt und zum ersten Mal verliebt«, schreibt Fiori, der kein Urteil fällt. Aber was er darlegt, vermittelt den Eindruck, dass Giulia nicht dazu fand, Antonio in den letzten und schwersten Jahren seines Lebens im Kerker auch nur annähernd beizustehen und ihm ein Trost zu sein. Vergeblich wartete Gramsci auf einen Besuch von ihr im Gefängnis, oft erhielt er monatelang nicht einmal Post von ihr. Das erschwerte sein Schicksal zusätzlich. »Er hatte«, so Fiori, »seine Vergangenheit schonungslos analysiert und war zu der Überzeugung gekommen, dass er Giulia gegenüber ›schuldig‹ sei, was er mit seiner politischen Aktivität« in Zusammenhang brachte. Sie an sich gebunden zu haben, sah er als einen »Irrtum«. Er habe »nicht den Mut gefunden, allein zu leben, niemanden an sich zu binden, keine Zuneigung und kein enges Verhältnis usw. entstehen zu lassen«. Gramsci wollte das wiedergutmachen, »in die Einsamkeit zurückkehren und Giulia freigeben«. Menschlich tief ergreifend sind auch die einfühlsamen Briefe Gramscis an seine beiden Söhne Delio und Giuliano, die er ihnen bis kurz vor seinem Tod schrieb. 

Der Haltung Giulias stand die entgegengesetzte ihrer Schwester Tanja gegenüber, die in Italien verblieb und Gramsci aufopferungsvoll zur Seite stand, ihn im Gefängnis besuchte, Literatur besorgte und alles versuchte, um sein schweres Los etwas zu erleichtern. Mit ihr besprach er auch die Probleme mit seiner Frau.

Anfang April 1937 wurde der todkranke Gramsci aus der Haft entlassen. Er verstarb am 27. April um 4:10 Uhr. Er wurde nur 46 Jahre alt. Fiori schließt die Biographie mit einem Brief, den Gramsci vor der Verkündung des Urteils 1928 an seine Mutter geschrieben hatte: »Damit ich ganz ruhig sein kann, möchte ich, dass Du nicht erschrickst oder Dich aufregst, wie immer auch das Urteil ausfallen mag. Ich möchte, dass Du verstehst und fühlst, dass ich ein politischer Gefangener bin und dass ich mich dessen nicht schäme und nie schämen werde. Ich möchte dir sagen, dass ich es im Grunde genommen nicht anders gewollt habe, weil ich nie meine Meinung aufgeben wollte, und ich bin bereit, dafür nicht nur ins Gefängnis zu gehen, sondern sogar mein Leben zu opfern. Deshalb kann ich ruhig und mit mir selbst zufrieden sein. Liebe Mamma, ich möchte Dich gern ganz fest umarmen, damit du spürst, wie lieb ich dich habe und wie ich Dich für diesen Kummer trösten möchte, den ich Dir bereitet habe – aber ich konnte nicht anders handeln. Das Leben ist sehr hart, und manchmal müssen die Kinder ihren Müttern großes Leid zufügen, wenn sie ihre Ehre und Menschenwürde bewahren wollen.«

(Abschließender Teil II folgt im Heft 1/2026.)

 

Anmerkungen:

[1]  Seit 1913 Mitglied der Italienischen Sozialistischen Partei (ISP), 1914 Organisator des Antikriegsaufstandes in Turin. 1919 mit Palmiro Togliatti und weiteren Linken Begründer der kommunistischen Zeitschrift »Ordine Nuovo«, die den Weg zur IKP-Gründung im Januar 1921 bereitete. Trotz Immunität als Parlamentsabgeordneter im November 1926 verhaftet und vom faschistischen Sondertribunal zu 20 Jahren Kerker verurteilt. In der Haft arbeitete er an der nationalen Strategie (Gefängnishefte). 1937 nach internationalen Protesten todkrank entlas­sen, verstarb er am 27. April des gleichen Jahres an den Folgen der Kerkerhaft.

[2]  Mitbegründer der IKP. Seit Gramscis Verhaftung 1926 amtierender Generalsekretär, nach Gramscis Tod 1937 im Amt bestätigt. An der Seite Georgi Dimitroffs seit 1934 zweiter Mann an der Spitze der Kommunistischen Internationale. Erarbeitete auf der Grundlage der von Gramsci ausgearbeiteten nationalen Strategie die Konzep­tion des Eintritts der IKP zusammen mit den antifaschistischen Oppositionsparteien in die Regierung von Mar­schall Badoglio (»Wende von Salerno« im April 1944) und setzte sie zusammen mit Luigi Longo durch. In der Antifaschistischen Einheitsregierung (1944 bis 1947) Justizminister, trat er für revolutionäre antifaschistisch-demokratische Umgestaltungen im Rahmen eines parlamentarischen Weges ein. Schloss dabei umstrittene Kompromisse. Bei einem faschistischen Attentat wurde er im Juli 1948 schwer verletzt. Billigte die nach dem XX. Parteitag der KPdSU unter Chruschtschow einsetzende Neuorientierung in der Außenpolitik und die damit verbundene Überschätzung der Möglichkeiten einer Politik der friedlichen Koexistenz, sprach sich für eine kriti­sche Auseinandersetzung mit der »bürokratischen Degeneration der sowjetischen Gesellschaft« und gegen den Führungsanspruch der KPdSU aus. In einem für Chruschtschow bestimmten Memorandum legte er unmittelbar vor seinem Tod Gedanken zur »Einheit der kommunistischen Bewegung (...) unter Respektierung der Vielfalt« dar.

[3]  Die Offensive des Faschismus und die Aufgaben der Kommunisten im Kampf für die Volksfront, gegen Krieg und Faschismus, Berlin/DDR, 1960. 

[4]  Il »Soviet«, Mailand, 15. Mai 1921.

[5]  Togliatti: Reden und Schriften, eine Auswahl, Frankfurt/Main 1967.

[6]  Bordiga, Amadeo, Mitbegründer der IKP, bis 1926 Generalsekretär, war gegen Teilnahme an Wahlen und Formen des parlamentarischen Kampfes, 1931 wegen Sektierertum aus der Partei ausgeschlossen. 

[7]  Führender kommunistischer Philosoph, Professor und Dekan der Philosophischen Fakultät an der Universität von Urbino, Präsident der Internationalen Gesellschaft Hegel-Marx für dialektisches Denken und Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin, verstorben am 28. Juni 2018.

[8]  Der Marxismus Antonio Gramscis. Von der Utopie zum »kritischen Kommunismus«, Hamburg 2000.

[9]  Giuseppe Fiori: »Das Leben des Antonio Gramsci«, Berlin 2013. Fiori gibt, wie kaum ein anderer, einen fundierten Einblick in den gewaltigen Beitrag, den Gramsci zur Verbreitung des Marxismus-Leninismus und zur Schaffung einer revolutionären Partei des italienischen Proletariats geleistet hat. Gewährt weiter zutiefst menschliche Einblicke in sein selbstloses, aufopferungsvolles Leben. 

[10]  Problemi di Storia del PCI, Rom 1971.

[11]  La formazione del Gruppo dirigente, Rom 1962.

[12]  Was in den revolutionären Nachkriegskämpfen in Italien durchaus der Fall gewesen war. Wie Lenin in seiner Rede »über den Kampf innerhalb der Italienischen Sozialistischen Partei« einschätzte, war im Hebst 1920 »der Sturz des bürgerlichen Kabinetts und die Bildung einer Linken Regierung eine reale Möglichkeit« (Werke, Bd. 30, Berlin/DDR 1960, S. 373 -385).

[13]  Gramsci wurde unter Bruch seiner Immunität als Abgeordneter im November 1926 verhaftet.

[14]  Werke, Bd. 32, Berlin/DDR 1961, S. 49 f. 

[15]  Gramsci. Gefängnishefte, Turin 1975, S. 1551.

[16]  Fiori, S. 297. 

[17]  Gramsci: Zu Politik, Geschichte und Kultur, Frankfurt/Main 1986.

[18]  Beitrag des Autors: Die Kolonialträume des »Duce«, junge Welt, 2./3. Oktober 2025.

[19]  Siehe Antonio Gramsci, Gefängnishefte, 10 Bände, Hg. Klaus Bochmann, mit einem Vorwort von Wolfgang F. Haug, Argument Verlag 2012. Originalausgabe Quaderni del Carcere, Einaudi Turin 1975, 1977, Fondazione Istituto Gramsci Rom.

[20]  Die Lehrerin und Violinistin stammte aus einer in der SDAP aktiven Familie, war selbst als Mitglied des Komsomol in der Fraktion der Bolschewiki aktiv und mit Lenin zusammengetroffen. 1896 geboren verstarb sie am 21. Juni 1980. Von Leonid Breshnew (1966 bis zu seinem Tod 1982 Generalsekretär der KPdSU, ab 1977 Vorsitzender des Obersten Sowjets, Staatschef) wurde sie mit dem »Orden des Ehrenzeichens« und der »Gedenkmedaille zum 100. Geburtstag Lenins« ausgezeichnet.

 

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