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Mitteilungen der Kommunistischen Plattform

Geschichte der KPD im Spiegel gegenwärtiger Geschichtsschreibung

Prof. Dr. sc. Heinz Karl, Berlin

 

Man könnte die Frage stellen, ob es denn einen Sinn hat, sich heute – 90 Jahre nach den revolutionären Ereignissen von 1918/19 – noch mit der deutschen Novemberrevolution zu beschäftigen. Nach 90 Jahren, die erfüllt sind von tiefgreifenden Konflikten und Umwälzungen, Kriegen und Revolutionen, wirtschaftlichen, politischen und militärischen Katastrophen. Heute, da die Welt vor Problemen steht, mit denen verglichen, die 1914 in den Ersten Weltkrieg mündeten – der von Zeitgenossen als "Urkatastrophe" empfunden wurde – als klein, übersichtlich und beherrschbar erscheinen.

Aber es hat einen Sinn. Denn die Wirkung der Novemberrevolution 1918/19 reicht bis in die Gegenwart. Sowohl durch das, was sie tatsächlich bewirkt hat, leider aber mehr noch durch das, was sie nichtbewirkt hat:

Die sozialökonomischen und politischen Herrschaftsstrukturen wurden nicht grundlegend verändert. Insbesondere der staatliche Machtapparat und die Kräftekonstellation in der Medienlandschaft (ich erinnere an Carl v. Ossietzkys Artikel "51 Prozent") waren zuverlässig gesicherte Reservate der bürgerlichen – ja zum Teil noch vorbürgerlichen – Reaktion. Die nicht zufälligen, sondern aus diesen Realitäten erwachsenden Folgen waren die tatsächliche Beherrschung Deutschlands durch eine Kapital-Oligarchie, auf deren Grundlage eine Politik der Faschisierung des Staates bis zur faschistischen Diktatur, die langfristige – seit 1933 forcierte – Vorbereitung und dann Führung des imperialistischen Revanchekrieges 1939–1945.

Diese Entwicklung hat sich nach 1945 zunächst im Westen, seit 1990 in ganz Deutschland in ihren Grundzügen wiederholt. Stichworte: kapitalistische Restauration, Remilitarisierung, reaktionäre Staats"reformen", weitgehende Dominanz bürgerlicher Reaktion in Politik, Medien und "Zivilgesellschaft", kaschiert (bestenfalls partiell und zeitweilig gemildert) durch bürgerlich-liberale und sozialreformistische Beeinflussungen. Das heißt: Heute – 90 Jahre danach – sind die grundlegenden Aufgaben der Novemberrevolution immer noch ungelöst, stehen nach wie vor auf der Tagesordnung!

Welche Aufgaben waren das?

1. Durch die Entmachtung der an einer Expansionspolitik interessierten Kräfte – insbesondere des Rüstungskapitals und der Militärclique – das Betreiben einer Kriegspolitik, die Vorbereitung und Führung imperialistischer Kriege unmöglich zu machen.

2. Der bürgerlichen Reaktion die Durchsetzung ihrer Interessen unmöglich zu machen, indem ihr die dafür gebrauchten Instrumente und Möglichkeiten – der Machtapparat (besonders Militär, Polizei und Justiz), die finanziellen Ressourcen und die Medien – entzogen werden.

3. Eine Wirtschafts-, Sozial- und Kulturpolitik im Interesse der werktätigen Massen durchzusetzen und die dazu erforderlichen Veränderungen in den Eigentumsverhältnissen zu vollziehen.

Wie die Erfahrungen der Novemberrevolution lehrten, bedurfte es zur Durchführung einer solchen Politik einer organisierten, zielklaren, mit den Massen verbundenen und von ihnen akzeptierten Kraft bzw. Kräftegruppierung. Es gab sie im sozialistisch-kommunistischen politischen und gewerkschaftlichen Spektrum. Ihre konsequenteste, organisierteste, aktionsfähigste, einflußreichste und – wie sich besonders von 1933 bis 1945 erwies – widerstandsfähigste Komponente war die KPD.

Der Platz der KPD in der deutschen Gesellschaft

Die Politik der KPD wurzelte primär in den deutschen Klassenauseinandersetzungen. Ihr Inhalt wurde vor allem durch die Bedürfnisse und Aktivitäten werktätiger Massen in Deutschland bestimmt - sonst hätte sie diese Massen auch nicht ergriffen. Mit ihrem außerparlamentarischen und parlamentarischen Kampf auf ausnahmslos allen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens, der Millionen erfaßte und bewegte, verfocht die KPD tagtäglich Klasseninteressen, Volksinteressen, bewährte sie sich als Arbeiterpartei, als sozialistische Kraft, stand sie ganz in der Tradition der revolutionären Partei August Bebels und setzte deren Werk fort.

Von der KPD ging die konsequenteste Kritik an den egoistischen Machteliten und überlebten gesellschaftlichen Zuständen aus: an der Dominanz der Konzerne und Großbanken, dem prägenden Einfluß der "Wirtschaft" auf politische Entscheidungen und der zunehmenden Rolle von Expansionsinteressen, an der Fortexistenz und dem politischen Einfluß des junkerlichen Großgrundbesitzes, dieses Hortes des Konservatismus und der Reaktion, an der weitgehenden Kontinuität der obrigkeitsfixierten Staatsbürokratie und des militärischen und Repressionsapparates vom Kaiserreich bis zur faschistischen Diktatur (und weiter bis in die Bundesrepublik), an der expansionistischen und hegemonialen Außenpolitik, an der privilegierten Stellung der beiden Großkirchen (und faktischen Staatskirchen) und der völlig unzulänglichen Trennung von Kirche und Staat.

Angelpunkt im praktischen Wirken der KPD war die Klassenauseinandersetzung mit dem Kapital. In diesem Ringen initiierte die KPD Streiks gegen Arbeitszeitverlängerung und Lohnabbau, gegen Massenentlassungen und sozialpolitische Verschlechterungen. Sie organisierte Aktionen der Erwerbslosen gegen den Sozialabbau, Mieterstreiks und die Verhinderung von Exmittierungen wie auch der Zwangsversteigerung von Bauernhöfen.

Mit ihrer umfangreichen und intensiven Parlamentsarbeit flankierte die KPD den außerparlamentarischen Kampf und verteidigte die demokratischen Rechte und Freiheiten. In den Landtagen und Kommunalparlamenten kämpfte sie gegen den Zentralismus der Reichsregierungen, für die Realisierung des Rechts auf kommunale Selbstverwaltung. Im Reichstag brachte sie mehr Gesetzentwürfe, Anträge und Interpellationen ein als jede andere Partei.

Die KPD wirkte am nachhaltigsten der Beeinflussung und politischen Manipulation der breiten Volksschichten durch die besitzenden Machteliten entgegen, beleuchtete die Gegensätzlichkeit und Unvereinbarkeit ihrer Interessen, deckte die negativen Konsequenzen von Koalitionspolitik und sozialpartnerschaftlicher Orientierung auf, weckte den Geist des Widerstandes gegen die Herrschenden und ihre Politik. Vor allem bewährte sich die KPD als entschiedenste Verfechterin einer antikapitalistischen, sozialistischen Alternative in Deutschland.

Die KPD erschloß der deutschen Arbeiterbewegung und anderen demokratischen Kräften vielfältige neue Organisations- und Kampferfahrungen: Formen der politischen Arbeit im Betrieb (nach 1945 auch von der SPD in immer größerem Umfange aufgegriffen), des Kampfes für den Frieden, gegen Rüstungspolitik, der internationalen Solidarität, des Kampfes gegen Faschismus und Rechtsextremismus, des Zusammenwirkens von Werktätigen in Stadt und Land.

Die KPD hatte ein unverwechselbares politisches Profil als antikapitalistische, den Gedanken einer Zusammenarbeit mit dem Konzern- und Bankkapital entschieden ablehnenden Kraft, als Partei, die für eine Entmachtung der traditionellen deutschen Machteliten durch grundlegende gesellschaftliche Veränderungen, namentlich der Eigentumsverhältnisse, eintrat. Diese nur von ihr durchgängig, umfassend und mit Konsequenz vertretenen Positionen bestimmten ihren spezifischen und unverzichtbaren Platz in der deutschen Parteienlandschaft, im politischen Spektrum der Arbeiterbewegung.

Die skizzierten Richtungen ihres Wirkens und die damit umrissene objektive Stellung bieten die Kriterien, den Maßstab für die Analyse und Wertung ihrer Tätigkeit, ihres Kampfes wie auch für die Einschätzung der politisch-moralischen und theoretischen Bedeutung ihres Erbes.

Die KPD im bürgerlichen Geschichtsbild

Wie erfaßt die gegenwärtige Geschichtsschreibung (einschließlich "linker", "marxistischer" Varianten des bürgerlichen Mainstream) diesen historischen Tatbestand? Selbstverständlich geht die im akademischen Betrieb und mehr noch in den Medien und den speziellen Propagandainstitutionen des Regimes wie "Gedenkstätten", "Forschungsverbunden", parteinahen Stiftungen usw. dominierende Geschichtsschreibung und Geschichtspublizistik von der Legitimität des kapitalistischen Gesellschaftssystems und des ihm entsprechenden politischen Regimes aus – und damit zugleich von der Illegitimität aller Auffassungen (Doktrinen) oder gar Bestrebungen und Organisationen, die diese bürgerliche Legitimität in Frage stellen. Dieser Standpunkt ist zwar verfassungswidrig – denn das Grundgesetz ist auf Grund seiner konkreten historischen Entstehungsbedingungen 1948/49 betr. das Gesellschaftssystem neutral, indifferent –, aber mit politischer Absicht und vermittels der "veröffentlichten Meinung" praktisch dominierend.

Das bestimmt auch den Umgang mit der Geschichte der KPD. Man betrachtet sie – im offiziellen Mainstream – nicht als legitimen historischen Akteur, sondern als illegitimen politischen Delinquenten, der der Behandlung im Prokrustesbett des bürgerlichen Wertesystems zu unterwerfen ist. Um die Geschichte der KPD in das bürgerliche Geschichtsbild einzuordnen, werden zunächst – unabhängig vom konkreten Gegenstand und seiner Bewertung – einige methodische Schritte allgemeiner Art gegangen.

Zum ersten werden die welt- und nationalgeschichtlichen Grundfragen des 20. Jahrhunderts negiert oder zumindest vernebelt. Das Problem der revolutionären Ablösung des Kapitalismus und der Herausbildung einer sozialistischen Gesellschaftsformation wird (in der Regel) mittels Industriegesellschaftstheorie und Totalitarismusdoktrin "bewältigt". Da Kapitalismus ("Industriegesellschaft") und bürgerliches politisches System ("freiheitliche Demokratie") sakrosankt sind, kann Kräften in der Arbeiterbewegung links von einer systemintegrierten reformistischen Sozialdemokratie keine Daseinsberechtigung zugestanden werden; sie sind subversive Fremdkörper. Die Grundprobleme der deutschen Geschichte im vorigen Jahrhundert – ich habe sie oben knapp umrissen – sind weder als Aufgaben, die der Lösung harren, anzuerkennen, noch ist der Umgang mit ihnen als Kriterium zu akzeptieren.

Zweitens hat sich die Forschung auf Ideologiegeschichte und das Entdecken (bzw. Konstruieren) von Strukturen zu orientieren, wobei auf die Totalitarismusdoktrin – der sich hier ein besonders weites und fruchtbares Feld eröffnet – gegründete Vergleiche besonders gefragt sind. ("Nationalsozialismus" und "Sowjetkommunismus", faschistischer und "stalinistischer" Parteitypus usw. usf.). Demgegenüber wird die wirkliche Arbeiterbewegung (Aktionen, ihre konkreten Tätigkeitsgebiete usw.) als simple "Ereignisgeschichte" abgewertet.

Drittens – und dies ist der entscheidende methodologische Aspekt – befleißigt man sich einer von den konkreten Gegebenheiten und Wirkungsbedingungen weitgehend, vom Handeln anderer Akteure (Regierungspolitik, SPD, Gewerkschaftsführung) mehr oder weniger ganz losgelösten, isolierten Betrachtung der KPD, ihrer Sichten, ihrer Entscheidungsfindung und ihres politischen Agierens. Die fundamentale Tatsache, daß das Handeln der KPD immer Interaktion mit anderen Faktoren, daß es in der Regel Reaktion auf das Agieren mächtigerer gesellschaftlicher Kräfte ist, wird ausgeblendet.

Zum vierten ist zu bemerken, daß eigentlich kein Kritiker der Politik der KPD sagt, was sie seines Erachtens denn hätte alternativ tun sollen, außer ... die offizielle Politik der Regierungen und Regierungsparteien zu billigen bzw. sich der Politik der systemkonformen SPD anzuschließen. Beides aber war – wie die Geschichte bewiesen hat – falsch und verhängnisvoll. Hätte es die KPD ihren "Kritikern" recht getan, dann hätte sie sich überflüssig gemacht und politischen Selbstmord begangen.

Prokrustesbett "Stalinisierung"

Einen Brennpunkt in der bürgerlichen Sicht auf die Geschichte der KPD bildet nach wie vor die vor allem von Hermann Weber kolportierte krude "Stalinisierungs"-Schablone /1/. Wie Weber neuerdings bekräftigte, sieht er vier Entstehungsbedingungen, Ursachen, Voraussetzungen der "Stalinisierung": Erstens die "Apparatherrschaft" als Phänomen der "Industriegesellschaft" einschließlich der Arbeiterbewegung. Zweitens die Entwicklung der Partei als feste und disziplinierte Organisation. Drittens die "Abhängigkeit der KPD von Moskau". Viertens die angebliche "Diskrepanz zwischen den revolutionären Zielsetzungen der Partei und einer nichtrevolutionären Situation". Das Wirken dieser Faktoren habe zu einer "Wandlung" des Charakters der Partei geführt.

Diese "Stalinisierungs"-Schablone läuft vor allem darauf hinaus, allgemeine Entwicklungsbedingungen der Arbeiterbewegung als negative Besonderheit der KPD zu interpretieren sowie die objektiv notwendige Hebung der Bewußtheit und Organisiertheit negativ zu werten – dabei völlig zu ignorieren, daß dieser Prozeß offenkundig sowohl mit einer Steigerung der Aktivität der Mitgliedschaft, einer Weiterentwicklung der Massenarbeit und Bündnispolitik, als auch mit einer spürbaren Erhöhung des Masseneinflusses verbunden war. Die eklektizistische Entgegensetzung von revolutionärer Zielsetzung und "nichtrevolutionärer Situation" negiert die elementaren Grundlagen des marxistischen Parteiverständnisses seit Marx und Engels, wiederholt im Grunde die falsche These August Thalheimers von Ende 1921, daß in einer nichtrevolutionären Situation wohl eine reformistische Sozialdemokratie ihre Existenzberechtigung habe, nicht aber eine (ihrem Wesen nach!) revolutionäre Partei.

Im Unterschied zu seiner ursprünglichen Position betont Weber neuerdings "die Abhängigkeit der KPD von Moskau als Hauptbedingung", "als ausschlaggebendes Kriterium der Stalinisierung des deutschen Kommunismus" /2/.

Karriere einer Episode

Im Zusammenhang mit dieser Schwerpunktverlagerung wird die sogenannte Wittorf-Affäre 1928 "als zentraler Einschnitt der KPD-Geschichte (und insofern auch ihrer Periodisierung) gewertet" /3/. 2003 erschienen zu dieser Thematik gleich zwei umfangreiche Publikationen /4/. Dazu noch einige Ausführungen, da diese Beispiele auch die Methode deutlich machen, mit der gearbeitet wird.

Worum ging es? 1927/28 vollzogen sich international und in Deutschland wirtschaftliche und politische Veränderungen, welche auch die Kampfbedingungen der kommunistischen Bewegung wesentlich veränderten und neue Fragen für die weitere Gestaltung ihrer Politik aufwarfen. Die Wirtschaftskonjunktur flaute ab, die Konkurrenz auf dem Weltmarkt verschärfte sich. Ende 1927 forderten die deutschen Unternehmerverbände ultimativ Lohn- und Sozialabbau und eine Einschränkung der Rechte der Parlamente und Kommunen zwecks Durchsetzung einer rigorosen Finanzpolitik im Interesse des Großkapitals. Im Zusammenhang mit diesen Entwicklungen nahmen die Wirtschaftskämpfe an Umfang und Härte zu. Zugleich brachten die Reichstags- und Landtagswahlen im Mai 1928 eine schwere Niederlage der Rechtsparteien und starke Gewinne von SPD und KPD.

Im Ergebnis kam eine Große Koalition der SPD mit bürgerlichen Mittel- und gemäßigten Rechtsparteien unter dem SPD-Vorsitzenden Hermann Müller zustande. Diese Regierung setzte die bisherige Politik in allen wesentlichen Fragen fort und forcierte die Aufrüstung durch den Übergang zum Panzerkreuzerbau. Zur Absicherung dieser Politik steigerte die SPD noch ihren 1926 eingeleiteten verschärften antikommunistischen Kurs und ging zur Spaltung von Massenorganisationen der Arbeiterbewegung (Arbeitersport und Freidenker) über. Die sozialdemokratischen Gewerkschaftsführer verhielten sich – um die Koalitionspolitik der SPD nicht zu stören – gegenüber den Attacken des Unternehmertums mehr oder weniger passiv und betrieben in den Gewerkschaften offen und ungeniert rechtssozialdemokratische Parteipolitik.

Diese einschneidenden Veränderungen der Klassenkampfsituation wurden in der KPD unterschiedlich reflektiert. Die Mehrheit des ZK der KPD war der Auffassung, daß die relative Stabilisierung des Kapitalismus "fault", labiler wird. Demgegenüber vertrat die ZK-Minderheit um Arthur Ewert die Meinung, die kapitalistische Stabilisierung sei noch ziemlich fest und stark, es gebe keine nennenswerte Verschärfung ihrer Widersprüche und der Klassenkämpfe und keine Veränderungen in der Sozialdemokratie /5/. Die ZK-Mehrheit betonte die zunehmenden antiparlamentarischen Tendenzen und die Rechtsentwicklung der bürgerlichen Parteien, die sie aus den wirtschaftlichen Veränderungen und der Verschärfung der Klassenkämpfe ableitete. Die ZK-Minderheit unterbewertete diese Entwicklungstendenz und ging von einer stabilen Orientierung der Großbourgeoisie auf die parlamentarische Demokratie und die Große Koalition aus. Die Randgruppe um Heinrich Brandler und August Thalheimer erachtete die vor sich gehenden Veränderungen als irrelevant und verneinte die Notwendigkeit taktischer Konsequenzen. Die Mehrheit des ZK orientierte darauf, sich auf härtere Kämpfe und eine Verschärfung des Antikommunismus einzustellen, in den Betrieben und Gewerkschaften entschiedener aufzutreten und die Aktivität und Geschlossenheit der Partei zu erhöhen. Die Gruppe Brandler/Thalheimer lehnte eine solche Orientierung ab und organisierte sich seit dem Frühjahr 1928 als Fraktion mit dem Ziel, wieder führende Positionen in der Partei zu erlangen. Die ZK-Minderheit verhielt sich gegenüber der Brandler/Thalheimer-Fraktion versöhnlerisch – teils, weil sie die Bedeutung der Festigung der Partei und die fraktionellen Aktivitäten unterschätzte, teils aus Gruppeninteresse.

Auf dem VI. Weltkongreß der Komintern (Juli/August 1928) wurde die vor sich gehende Verschärfung der Widersprüche der kapitalistischen Stabilisierung (die 1929/30 in die Weltwirtschaftskrise mündete) und der Klassenkämpfe hervorgehoben und auf eine verstärkte Aktivität der kommunistischen Parteien orientiert. Dem entgegenstehende Auffassungen, die auf dem Kongreß und in den Beratungen der KPD-Delegierten Arthur Ewert und andere Vertreter der Minderheit im ZK der KPD sowie der Brandler/Thalheimer-Fraktion artikulierten, wurden in den Debatten kritisiert. So warnte Palmiro Togliatti (Ercoli) vor der rechten Gefahr, deren "gefährlichste Tendenz" die "ideologischen und politischen Konzessionen an die Sozialdemokratie" seien. "Ein solches Gesicht hat die rechte Gefahr in der KPD, eine Gefahr, die von unserer deutschen Bruderpartei mit dem größten Nachdruck bekämpft werden muß. ...

Was Deutschland anbetrifft, so schließen wir uns der Erklärung an, daß die rechte Gefahr für die deutsche Partei gegenwärtig die größte ist und die Zentralleitung der KPD alle ihre Kräfte auf den Kampf gegen die rechten Abweichungen und die Ueberreste der sozialdemokratischen Ideologie in der Partei zu richten hat." /6/

Die Wittorf-Affäre – eine Inszenierung

Diese Warnungen wurden nicht beachtet, sondern die ZK-Minderheit verstärkte ihre Bemühungen, durch Veränderungen in der Parteiführung ihre unrealistischen Auffassungen durchzusetzen. Dazu instrumentalisierten sie einen Korruptionsfall in der KPD-Bezirksleitung Wasserkante. Dort hatte der Bezirkssekretär Wittorf Parteigelder unterschlagen. Dessen wurde er am Tage der Reichstagswahl von Mitgliedern der Bezirksleitung in Gegenwart Ernst Thälmanns überführt. Thälmann und die BL-Mitglieder gingen davon aus, daß Wittorf aus der Partei auszuschließen sei /7/. Nun war Wittorf aber soeben in den Reichstag gewählt worden, und die unterschlagene Summe stammte aus einer sowjetischen Quelle. Der Tatbestand konnte also zu antikommunistischer Hetze und zur Herabsetzung des großen Wahlerfolgs der KPD ausgenutzt werden. Deshalb hielten sie es für politisch zweckmäßig, den Ausschluß nicht sofort, sondern zu einem geeigneteren Zeitpunkt zu vollziehen. Thälmann informierte jedoch seinen Stellvertreter Philipp Dengel und den Stellvertretenden Vorsitzenden der Zentralen Beschwerdekommission (des Kontrollorgans der KPD) Leo Flieg von dem Vorfall, später auch das ZK-Mitglied Wilhelm Florin.

Die ZK-Minderheit um Ewert, Hugo Eberlein und Gerhart (Eisler) nutzte diesen völlig durchschnittlichen Korruptionsfall zu einem Vorstoß gegen den Parteivorsitzenden, indem sie aus dem Fall Wittorf einen Fall Thälmann machte. Sie erreichte die überstürzte Durchführung einer ZK-Tagung am 26. und 27. September 1928, an der eine Reihe wichtiger Mitglieder der Parteiführung (u.a. Fritz Heckert, Hermann Remmele, Ernst Meyer, Walter Ulbricht, Leo Flieg) nicht teilnehmen konnte. Dort erzeugte sie – u.a. durch demagogisches Geschrei über Korruption – eine ausgesprochen hysterische Atmosphäre. Völlig zutreffend sprachen August Thalheimer, Paul Frölich und andere, die wohl gewiß keiner Sympathien für Thälmann verdächtig waren, in einer Erklärung unverblümt von der "Inszenierung des Falles Thälmann" /8/. In dem von Hugo Eberlein erstatteten Bericht über die Untersuchung des Falles Wittorf /9/ wurde zwar unmißverständlich klargestellt, daß Thälmann nichts mit der Unterschlagung Wittorfs zu tun hatte, auch einer Vertuschung wurde er nicht bezichtigt, aber alles wurde auf den demagogischen Vorwurf zugespitzt, daß er nicht das gesamte Polbüro des ZK informiert habe. Dieser Vorwurf war demagogisch, weil er allen Gepflogenheiten bei der Behandlung solcher Fälle widersprach, woran Leo Flieg (der am 26. 9. nicht anwesend war) Eberlein unter Bezugnahme auf ihre gemeinsame Kontrolltätigkeit nachdrücklichst erinnerte /10/. Das ZK faßte folgenden Beschluß: "Das Zentralkomitee mißbilligt aufs schärfste die Geheimhaltung der Hamburger Vorgänge gegenüber den leitenden Instanzen der Partei durch den Genossen Thälmann als einen die Partei schwer schädigenden politischen Fehler. Auf seinen eigenen Antrag wird diese Angelegenheit der Exekutive überwiesen, bis zu ihrer Erledigung ruhen die Funktionen des Genossen Thälmann." /11/ Den letzten Satz hatte Thälmann – der mit dem Polbüro auch Antragsteller für den Beschluß insgesamt war – bei der vorhergehenden Beratung im Polbüro selbst vorgeschlagen /12/. Dieser Beschluß wurde einstimmig angenommen; nicht zuletzt, weil Thälmann ihn ja selbst mit beantragt hatte. Er enthielt eine schwerwiegende Falschaussage: Von einer "Geheimhaltung ... gegenüber den leitenden Instanzen der Partei" konnte gar keine Rede sein, da Thälmann Dengel und Flieg informiert hatte und die Einbeziehung eines größeren Kreises (etwa des Polbüros) nicht nur nicht obligatorisch, sondern völlig unüblich war.

In beiden erwähnten Publikationen werden diese Vorgänge tendenziös und manipulierend dargestellt. So wird die politische Zwecklüge von der "Absetzung" Thälmanns kolportiert /13/, obwohl davon gar keine Rede war. Aus gutem Grunde hatten die "Inszenierer" einen derartigen Antrag nicht gestellt, da er voraussichtlich keine Mehrheit gefunden, aber offenbart hätte, daß es ihnen nicht um "Korruption", sondern um die Veränderung der Parteiführung ging. Ihr Manöver wäre schon im Ansatz gescheitert. Ebenso verhält es sich mit den Behauptungen, Thälmann habe den Fall Wittorf "der Partei" beziehungsweise "der Parteiführung verheimlicht" /14/, wovon ebenfalls nicht die Rede sein konnte. Deshalb unterschlagen beide Publikationen auch das zentrale Dokument zur Sache – den Bericht Eberleins. Statt solcher authentischer Dokumente werden dubiose "Quellen" abgedruckt /15/, von denen die Herausgeber nicht einmal Autor und Adressaten sowie den Zusammenhang ihrer Entstehung anzugeben vermögen. Wesentliche Aussagen zur Sache (von Leo Flieg, Artur Golke, Wilhelm Florin, Philipp Dengel) werden dem Leser vorenthalten, die Ausführungen über die fraktionellen Hintergründe (sehr prononciert etwa in der Diskussionsrede Heinz Neumanns am 26. 9.) bleiben unerwähnt. Verschwiegen wird auch die Stellungnahme Ernst Meyers gegen die fraktionelle Inszenierung /16/.

Geradezu lächerlich, aber für den Umgang mit Tatsachen und Quellen durchaus typisch ist die Behauptung, die SED beziehungsweise DDR hätten die Wittorf-Affäre "einfach wegretuschiert" und "systematisch verschwiegen" /17/. Sie zeugt von einer nachgerade erstaunlichen Ignoranz. Tatsächlich war die Wittorf-Affäre eine der bekanntesten parteigeschichtlichen Episoden, vermutlich die bekannteste. Von ihr war beispielsweise – aber keineswegs zum ersten Mal – die Rede im "Lehrbuch für die Politischen Grundschulen" (1. Auflage: 733.000) /18/, in parteioffiziellen Standardwerken wie der achtbändigen "Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung" /19/ oder der "Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Chronik" /20/, in der vielbändigen Dokumentenedition "Dokumente und Materialien zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung" /21/, in Erinnerungen (beispielsweise von Fritz Selbmann), in Erinnerungsbänden über Ernst Thälmann und in einer Vielzahl anderer Veröffentlichungen.

Die "Inszenierung des Falles Thälmann" /8/ war unmittelbar vor allem darauf angelegt, die Mitglieder des ZK zu überrumpeln, sie mit Halbwahrheiten, hysterischem Geschrei über Korruption und Scheinargumenten wie dem Verweis auf antikommunistische Presseveröffentlichungen zu manipulieren, ihnen einen dringenden Zugzwang zu suggerieren. Das Überrumpelungsmanöver erreichte sein Ziel mit der Entscheidung, sofort ein Kommuniqué mit dem dubiosen Beschluß (diesen tendenziös kommentierend) im KPD-Zentralorgan "Die Rote Fahne" zu veröffentlichen. Dieses Vorgehen war wohlüberlegt. Die Veröffentlichung war darauf berechnet, das EKKI in eine Zwangslage zu bringen, ihm eine zustimmende Stellungnahme abzunötigen. Diese wäre dann als Disziplinierungsmittel gegen eine widerstrebende KPD-Basis zu gebrauchen gewesen.

Die Inszenierung fällt durch

Doch diese Rechnung ging nicht auf. Bereits in der ZK-Sitzung am 26. September stimmte Heinz Neumann gegen die Veröffentlichung; Jean Winterich enthielt sich der Stimme (ebenso Erich Hausen und Albert Bassümer von der Brandler/Thalheimer-Fraktion, weil ihnen das Kommuniqué nicht weit genug ging) /22/. In den folgenden Tagen protestierten Mitglieder des Polbüros und weitere ZK-Mitglieder, die am 26. 9. nicht anwesend waren, scharf gegen die Beschlüsse: am 27. 9. Hermann Remmele /23/, am 28. 9. Leo Flieg /24/, am 30. 9. Fritz Heckert und Walter Ulbricht /25/, ferner Artur Golke /26/. Das politische Gewicht der Protestierenden, der prinzipielle Inhalt und der äußerst scharfe Ton der Proteste machten deutlich, daß das fraktionelle Manöver nicht nur gescheitert war, sondern darüber hinaus eine grundsätzliche Auseinandersetzung heraufbeschworen hatte. Bis zum 5. Oktober zog die Mehrheit der ZK-Mitglieder ihre Zustimmung zu den Beschlüssen vom 26. September zurück /27/.

In beiden angeführten Publikationen bemüht man sich, die realen Kräfteverhältnisse in der Partei zu vernebeln und insbesondere die Reaktion der Parteibasis zu verfälschen. Ausgesprochen simpel wirkt das demagogische Hantieren mit Begriffen wie Thälmann-"Flügel", Thälmann-"Fraktion" usw. /28/, wenn man weiß, daß diese "Flügel-Fraktion" mindestens 80% der Parteimitgliedschaft hinter sich hatte, während die Richtung um Arthur Ewert in der Mitgliedschaft eine sehr bescheidene Minderheit und die Brandler/Thalheimer-Fraktion eine zu vernachlässigende Größe darstellten. Geradezu ein Kabinettsstück an vorsätzlicher Täuschung des Lesers ist es, wenn man ihm vorgaukeln möchte, daß die Anti-Thälmann-Fronde "durchaus in Übereinstimmung mit Meinungen an der Basis, gerade auch in Hamburg, gehandelt" /29/ habe, und als Beleg dafür ausgerechnet zwei Straßenzellen (von etwa 200 Parteizellen) anführt, die seit Anfang der 20er Jahre eine Domäne der Brandler-Richtung, deshalb in der Hamburger Parteiorganisation völlig isoliert und ohne jede politische Ausstrahlung waren. In der Tat beweist dieses Beispiel gerade das völlige Fiasko des fraktionellen Manövers an der KPD-Basis. Nicht anders ist es zu werten, wenn Weber A. Ewert zum "‘zweiten Mann’ im Polbüro" /30/ ernennt (er war der dritte, der zweite, Thälmanns Stellvertreter, war Ph. Dengel) oder aus der einmaligen, herbeimanipulierten Abstimmungsepisode am 26. 9. 1928 eine Mehrheit der "Widersacher" Thälmanns im Zentralkomitee gemacht wird /31/.

Der Stalin-Schwindel

Alle diese absichtsvollen Entstellungen, Manipulationen und direkten Lügen sollen im Ergebnis die zentrale These von der "Rettung Thälmanns durch Stalin" /32/ stützen; Stalin habe Thälmann – "durch einen einstimmigen Beschluß des Zentralkomitees als Vorsitzender der KPD abgesetzt" /33/ (eine glatte Lüge, wie schon gesagt) – "als Parteivorsitzenden wieder eingesetzt" /34/. Weber und Bayerlein, die dem Leser dies auftischen, haben in ihrem Eifer offenbar ganz übersehen, daß ihre eigene Dokumentation sie widerlegt.

Am 28. September, als Stalin die ersten Informationen zugingen /35/, hatten Neumann, Remmele und Flieg durch ihr Auftreten in Berlin den Plan der "Inszenierung" bereits durchkreuzt, am 30. September nachdrücklich unterstützt durch Heckert und Ulbricht in Moskau. Als am 1. Oktober das erste Echo Stalins aus dem fernen Kaukasus Moskau erreichte /36/, als am gleichen Tage das EKKI-Präsidium "in fliegender Abstimmung", d.h. ohne Zusammenkunft, nur durch Umfragen, eine "Kommission zur Prüfung der deutschen Frage" bildete /37/, waren in der Führung der KPD die Würfel längst gefallen. Der Überraschungscoup der "Inszenierer" – angesichts des Kräfteverhältnisses in der Partei von Anfang an ein reines Vabanquespiel – war gründlich mißlungen. Das widerspiegelten auch ein Beschluß des Polbüros des ZK vom 2. Oktober 1928 /38/ sowie die bereits erwähnte Tatsache, daß bis zum 5. Oktober sich die meisten ZK-Mitglieder von den Beschlüssen des 26. September distanzierten. Der Beschluß des Präsidiums des EKKI vom 6. Oktober 1928 zur Wittorf-Affäre (der Thälmann das volle politische Vertrauen aussprach und ihn ausdrücklich verpflichtete, alle ihm vom 11. Parteitag und vom VI. Weltkongreß übertragenen Funktionen zu erfüllen) sowie die folgenden Stellungnahmen des EKKI (Deutsche Kommission und Tagung des EKKI-Präsidiums am 19. Dezember 1928) sanktionierten nur die in der Führung der KPD bereits gefallenen Entscheidungen.

Keine Alternative

Der Vorstoß der ZK-Minderheit um Arthur Ewert und der ihn ausnutzende Angriff der Brandler/Thalheimer-Fraktion scheiterten – abgesehen von den dabei angewandten, die Akteure kompromittierenden und sie isolierenden Methoden – vor allem deswegen, weil beide Richtungen keine reale Alternative zum Kurs der ZK-Mehrheit um Thälmann zu bieten vermochten. Das fand bei den Genossen um Ewert seinen Ausdruck in der schrittweisen Revidierung ihrer Positionen, weil diese durch die wirtschaftliche und politische Entwicklung immer offenkundiger widerlegt wurden.

Noch markanter zeigte das die Brandler/Thalheimer-Fraktion, die sich Ende 1928 unter dem Namen "Kommunistische Partei Deutschlands (Opposition)" [KPD(O)] als Gegenpartei konstituierte. Hatte diese Richtung 1927/28 der sich herausbildenden antiimperialistischen, antimonopolistischen Orientierung der KPD ein doktrinäres "Aktionsprogramm" mit der abstrakten, nicht situationsgerechten Forderung nach "Produktionskontrolle" als Kernstück entgegengestellt /39/, so schätzte sie angesichts der heraufziehenden Gefahr des Faschismus diesen als "die Verselbständigung der Exekutivgewalt, die Vernichtung der politischen Herrschaft der Bourgeoisie und die politische Unterwerfung aller übrigen Gesellschaftsklassen unter die Exekutive" /40/ ein. Schon der Faschisierungsprozeß seit 1929/30 hat diesen theoretischen Ansatz widerlegt; die Herrschaftsstrukturen und -mechanismen des faschistischen Deutschland haben ihn völlig ad absurdum geführt. Diese falsche Sicht auf den Faschismus wurde nach 1933 ergänzt durch die Orientierung, die faschistische Diktatur durch die proletarische Revolution zu stürzen, die Bekämpfung der Volksfrontpolitik als opportunistische Unterordnung der Interessen der Arbeiterklasse unter die der Bourgeoisie, und 1945 durch die Auffassung von der Aktualität der sozialistischen Revolution und der proletarischen Diktatur in Deutschland und die vehemente Ablehnung einer antifaschistisch-demokratischen Orientierung /41/. Ernst Meyer kennzeichnete die Brandler/Thalheimer-Richtung Ende Oktober 1928 treffend als "eine überalterte (sic!) sektiererische Gruppe" /42/.

So war es nicht verwunderlich, daß die KPD(O), die anfangs etwa 2-3% der KPD-Mitglieder erfaßte, trotz günstiger Bedingungen (z. B. nicht wenige Positionen in hauptamtlichen Organisationsapparaten sowie eine wohlwollende sozialdemokratische und linksbürgerliche Presse) einer fortschreitenden Erosion (auch durch Übertritte zur SPD) unterlag und sich nach drei Jahren spaltete. Charakteristisch waren die KPD(O)-Ergebnisse bei Landtagswahlen 1929, als sie gegen die KPD antrat. In Thüringen, ihrer Hochburg, wo die gesamte bisherige KPD-Fraktion mit einer einzigen Ausnahme für die KPD(O) antrat, für die KPD hingegen neue, weitgehend unbekannte Kandidaten, erhielt die KPD(O) dennoch nur ein Siebtel der Stimmen, die für die KPD abgegeben wurden. In Sachsen war es nur ein Sechzehntel der KPD-Stimmen. Die KPD(O), die sich mit einer erstaunlichen Selbsttäuschung über ihr Gewicht und ihren Einfluß von der KPD abgespalten hatte, wurde von den Massen nicht angenommen. Sie erwies sich von Jahr zu Jahr mehr als eine politisch und theoretisch impotente, sich immer weiter isolierende und zerfallende Sekte. Ihre Glorifizierung /43/ entbehrt jeder Grundlage.

Ein weiteres Paradebeispiel, mit dem Weber und andere immer wieder die KPD als "Werkzeug Moskaus" vorzuführen suchen, ist der

Preußen-Volksentscheid (August 1931).

In der Regel wird dessen sich über ein halbes Jahr erstreckende scharfe Bekämpfung durch die KPD bis kurz vor dem Volksentscheid unterschlagen. Ebenso die Tatsache, daß im Polbüro des ZK nur Hermann Remmele und Heinz Neumann für eine Beteiligung eintraten und dabei immer völlig isoliert waren. In einem 2007 erschienenen Buch von Bert Hoppe, "In Stalins Gefolgschaft. Moskau und die KPD 1928-1933" wird die ablehnende Haltung der KPD-Basis deutlich, aber die Isolierung von Remmele und Neumann und die entschiedene und scharfe, fast einhellige Kontra-Position der überwiegenden Mehrheit der Parteispitze bleiben unterbelichtet. Der Vorgang mit dem von Remmele und Neumann nach Moskau gesandten angeblichen Brief des Sekretariats des ZK, der zu einer Reaktion des EKKI führte, die die KPD zwang, entgegen ihrem bisherigen Kurs die Teilnahme am Volksentscheid zu beschließen, wird richtig dargelegt.

Leider wird die außerordentlich gewichtige Aussage Remmeles über die Haltung Thälmanns danach und deren Resonanz in der Partei, die von ihr ausgehende Signalwirkung, vom Autor übersehen (obwohl er den unmittelbar vorhergehenden Text wörtlich zitiert): "Genosse Th. beteiligte sich auch nicht an der Aktion, er ging auf Wochen nach Hamburg und hielt auch keine Versammlungen ab zum Volksentscheid, so daß auf meiner Versammlungstour Bezirkssekretäre mich befragten, ob es wahr sei, daß Th. gegen die Beteiligung waere ..." /44/ Auch im Bezirk Berlin-Brandenburg wurde von Auseinandersetzungen zwischen Thälmann und Neumann gesprochen, weil Thälmann gegen den Preußen-Volksentscheid gewesen sei /45/.

Interessant ist, daß Hoppe entgegen bisherigen Vermutungen, daß Stalin und Molotow letztlich die falsche Entscheidung getroffen hätten, vielleicht der "Sekretariatsbrief" sogar aus Moskau bestellt gewesen wäre, auf Grund seiner – bisher umfassendsten – Kenntnis der einschlägigen Quellen die Meinung vertritt, EKKI und sowjetische Führung hätten die KPD nicht angetrieben, sondern seien selbst von Neumann überrumpelt und getäuscht worden /46/. Sie hätten keinen Angriff auf die SPD gewünscht, sondern vielmehr die Nazi-Gefahr im Auge gehabt /47/.

Ideologische Sprechblasen contra geschichtliche Tatsachen

Auffällig ist das Bestreben, die Veränderung und Weiterentwicklung der Politik der KPD nach dem Offenen Brief des EKKI vom August 1925 und den von der ZK-Tagung am 28. August 1925 vorgenommenen Veränderungen in der Führungsspitze herunterzuspielen, ja völlig zu verzerren. Hermann Weber behauptet wiederholt, "von 1924 bis1929 waren die Aktivitäten der KPD vor allem auf die inneren Strukturen gerichtet, ihre Stalinisierung."/48/ Ereignisse wie die Fürstenenteignungskampagne 1926, wachsender Einfluß in den Gewerkschaften, bedeutende Wahlerfolge wie im Mai 1928, Fortschritte in der Bündnispolitik, die Entwicklung eines strategischen Konzepts mit antiimperialistischer, antimonopolistischer Stoßrichtung durch den 11. Parteitag 1927 – alles das interessiert ihn nicht. Im Gegenteil! Die offenkundig erfolgsträchtige Wende 1925/26 "demoralisierte die Partei weiter", brachte – so Weber – eine "weitere Isolierung und Marginalisierung der KPD" /49/.

Andere Autoren sehen in den angedeuteten politischen Fortschritten auch nicht "den Weg einer auf Teilziele orientierten Realpolitik ..., die mit Blick auf den Sozialismus erreichbare Ziele für die arbeitenden Menschen in das Zentrum ihrer Bemühungen stellte", sondern die "Orientierung auf einen abstrakten Revolutionarismus, ... der unter Verleugnung realer Kräfteverhältnisse das ‘Endziel’, die proletarische Revolution, propagierte". In eklatantem Gegensatz zur realen Bewegung der Jahre 1926/27 finden sie: "... Politik im Interesse der werktätigen Massen in der bestehenden Gesellschaft links von der Sozialdemokratie zu betreiben, in Konkurrenz zu und Kooperation mit ihr, war mit dem zeitgenössischen kommunistischen Selbstverständnis unvereinbar." /50/

"Demokratischer Kommunismus" contra "Stalinisierung"?

Die von Hermann Weber und anderen Vertretern des bürgerlichen Mainstream oder sich ihnen anpassenden Autoren vertretenen Positionen sind dominierend, stoßen aber auch auf Widerspruch. Klaus-Michael Mallmann, gestützt von seinem Mentor Wilfried Loth, griff in seinem Buch "Kommunisten in der Weimarer Republik. Sozialgeschichte einer revolutionären Bewegung" (Darmstadt 1996) Webers "Stalinisierungs"-Schablone frontal an. Auf Webers empörten Protest erwiderte er, daß "das ‘Stalinisierungs’-Theorem forschungsstrategisch katastrophal wirkte und vieles verschüttete, indem es Fragen unterband und Denkverbote sanktionierte ..." /51/.

Mallmann lehnt das "Stalinisierungs"-Modell ab, weil es die kommunistische Bewegung als soziale Massenbewegung negiere /52/. Es unterschlage die innere Dynamik der Bewegung /53/. Die Entwicklung der deutschen kommunistischen Bewegung sei primär eine "endogene Entwicklung" /54/, ergebe sich aus den in Deutschland wirkenden Triebkräften und deren Problemen und Erfordernissen. Dem pflichtet auch Andreas Wirsching bei /55/.

Einen "exogenen Entwicklungsstrang" /56/ sieht Mallmann im sowjetischen Beispiel. Bert Hoppe hält es für unbegründet, die Politik der KPD als Umsetzung Moskauer Weisungen zu betrachten /57/. Vor allem in der Stellung zur SPD und in der Einheitsfrontpolitik zeige sich eine zunehmende Eigenständigkeit der KPD /58/. Thälmann – entgegen KI-Weisungen – "reizt den Spielraum der Antifaschistischen Aktion bis zum Äußersten aus" /59/. Nach Hoppe gründen sich sowjetische Einflüsse auf die KPD auf drei Voraussetzungen: Erstens das Beispiel der einzigen siegreichen Partei; zweitens das sowjetische Beispiel als Alternative zum Kapitalismus; drittens darauf, daß die wirtschaftliche und politische Krise des kapitalistischen Deutschland die Zustimmung zu einer revolutionären Orientierung erhöhe /60/.

Mallmann wie auch Wirsching weisen Webers These der Entgegensetzung eines "demokratischen Kommunismus" um Rosa Luxemburg und Paul Levi und der nachfolgenden Entwicklung der KPD als von den Fakten und Quellen her haltlos zurück. Sie weisen konkret und sehr entschieden die Kontinuität der ideologischen und organisatorischen Entwicklung seit der Gründung der KPD nach. Gegen Webers Behauptung, daß die Annahme des Parteikonzepts der Komintern eine "Abkehr von der eigenen Tradition" /61/ bedeute, betont Mallmann, daß "starke innerdeutsche und innerparteiliche Schubkräfte existierten, die auf ein Selbstverständnis als Avantgarde hinausliefen." Schon die Heidelberger Leitsätze vom Oktober 1919 bezeugten doch, daß die KPD "freiwillig und ohne das vielbeschworene Drängen des ‘großen Bruders’ in Moskau ... das bolschewistische Selbstverständnis der Partei" sich aneignete. "Die Parteiführung – mit der Ausnahme Frölichs sämtlich alte Spartakisten aus dem Dunstkreis Rosa Luxemburgs – verpaßte sich zunächst völlig selbständig und autonom einen bolschewistischen Zuschnitt..." Gerade Paul Levi habe "dabei als Schrittmacher" gewirkt /62/.

Daß dieser Erkenntnis- und Entwicklungsprozeß den Auseinandersetzungen in der deutschen Sozialdemokratie, den Erfahrungen seit der Vorkriegszeit entsprang, verdeutlicht Mallmann auch am Beispiel der USPD: "Die Zustimmung zur Komintern war für die meisten Unabhängigen kein Kniefall vor dem bolschewistischen Modell, sondern konnte durchaus als Konsequenz der eigenen Tradition verstanden werden." /63/ Wie Mallmann zusammenfassend konstatiert, unterschlägt das "Stalinisierungs"-Theorem die "innere Ausrichtungsdynamik der KPD" /64/. Auch Wirsching äußert sich ablehnend gegen "Webers These vom demokratischen, ‘luxemburgischen’ Frühkommunismus", der durch eine "Stalinisierung" abgelöst werde. "Und in dieser Beziehung gehört die Kritik Mallmanns an Webers ‘Stalinisierungs’-These zu den überzeugendsten des ganzen Buches." /65/

* * *

Die bürgerliche Sicht (in ihren verschiedenen Varianten) auf die Geschichte der KPD entlastet die Bourgeoisie und ihr Herrschaftssystem und die in dieses System integrierte Sozialdemokratie. Die Stigmatisierung der KPD als gesellschaftszerstörende, "totalitäre" Kraft dient nicht nur dieser Entlastung und Rechtfertigung, sondern zugleich der Verteufelung jeglichen Strebens nach grundlegenden gesellschaftlichen Veränderungen, jeglichen Denkens und Handelns über den Horizont des Kapitalismus hinaus. Darauf gerichtete Bewegungen werden als die deutsche Gesellschaft schädigende fremdbestimmte Kraft denunziert. Hauptinstrument dieser Denunziation ist das ideologische Konstrukt "Stalinisierung".

Dessen Kehrseite und Ergänzung ist die Fiktion einer der "Stalinisierung" entgegengesetzten "demokratisch-kommunistischen Tradition" – auch sie ein reines ideologisches Konstrukt ohne jede reale Grundlage. Ihre vorgeblichen Protagonisten (Levi, Thalheimer u.a.) repräsentieren einen Zickzackkurs zwischen Ausweichen vor Entscheidungen und ultralinkem Dogmatismus und Sektierertum. Ihre theoretischen Konzepte sind eklatant gescheitert – haben nicht einmal partielle Fortschritte bewirkt. Deren Wiederbelebung kann der sozialistischen Bewegung wohl kaum Erkenntnisgewinn bringen, im Gegenteil in sie Verwirrung tragen, Spaltungstendenzen fördern und sie lähmen.

Vortrag auf der Konferenz "Die deutsche Novemberrevolution 1918/19 und ihre Wirkungen" am 6. September 2008 in Berlin

 

Anmerkungen:

1 Vgl. H. Weber: Die Wandlung des deutschen Kommunismus. Die Stalinisierung der KPD in der Weimarer Republik, Frankfurt/M. 1969, Bd. 1, S. 10-12; ders.: Die Stalinisierung der KPD - Alte und neue Einschätzungen, in: Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung (im folgenden: JbHKf), 2007, S. 222/223.

2 Ebenda, S. 222 u. 244.

3 B. Bayerlein in: Thälmann-Skandal (vgl. Anm. 4!), S. 63.

4 Der Thälmann-Skandal. Geheime Korrespondenzen mit Stalin. Hrsg. v. Hermann Weber u. Bernhard H. Bayerlein (Berlin 2003) (im folgenden: Thälmann-Skandal); Elke Reuter, Wladislaw Hedeler, Horst Helas, Klaus Kinner: LUXEMBURG oder STALIN. Schaltjahr 1928 – Die KPD am Scheideweg, Berlin (2003) (im folgenden: Schaltjahr 1928).

5 Vgl. Protokoll. Sechster Weltkongreß der Kommunistischen Internationale, Erster Bd., Hamburg/Berlin (1929), S. 347 (A. Ewert); Schaltjahr 1928, S. 127 (E. Meyer); ebenda, S. 132-135 (Ewert und andere).

6 Protokoll. Sechster Weltkongreß der KI, Erster Bd., S. 450 u. 453.

7 Vgl. Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv (SAPMO-BArch), RY 1/I 2/1/62, Bl. 19-21 u. 25.

8 Thälmann-Skandal, S. 197.

9 Vgl. SAPMO-BArch, RY 1/I 2/1/62, Bl. 29.

10 Vgl. ebenda, RY 1/I 2/5/10, Bl. 665.

11 Dokumente und Materialien zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung; Bd. VIII, Berlin 1975 (im folgenden: Dok. u. Mat. VIII), S. 729.

12 Vgl. SAPMO-BArch, RY 1/I 2/1/62, Bl. 36; Thälmann-Skandal, S. 29.

13 Vgl. Thälmann-Skandal, S. 18 (Weber) u. 35, 42, 51 (Bayerlein).

14 Vgl. Thälmann-Skandal, S. 35; Schaltjahr 1928, S. 65.

15 Vgl. Thälmann-Skandal, S. 140-145 u. 184-189.

16 Vgl. H. Weber: Die Wandlung, 1969, Bd. 1, S. 436/437.

17 Thälmann-Skandal, S. 42 u. 64 (Bayerlein).

18 Zweiter Teil, (Berlin 1952), S. 328.

19 Bd. 4, Berlin 1966, S. 181/182.

20 Teil II, Berlin 1966, S. 228 u. 230.

21 Bd. VIII, Berlin 1975, S. 729.

22 Vgl. SAPMO-BArch, RY 1/I 2/1/62, Stenogramm-S. 192/200 (Foliierung unleserlich).

23 Vgl. Thälmann-Skandal, S. 135.

24 Vgl. SAPMO-BArch, RY 1/I 2/5/10, Bl. 665.

25 Vgl. Thälmann-Skandal, S. 153.

26 Vgl. SAPMO-BArch, RY 1/I 2/3/70, Bl. 27-29.

27 Vgl. Dok. u. Mat. VIII, S. 729. - Weber/Bayerlein datieren diese Erklärung auf den 7. Oktober (Thälmann-Skandal, S. 171), geben als Quelle die "Rote Fahne" vom 7.10.1928 an (ebenda, S. 328) und ordnen sie in ihrer Dokumentation entsprechend nach dem Beschluß des Präsidiums des EKKI vom 6. Oktober 1928 ein. Die Veröffentlichung, welche die bis dahin erfolgten Zustimmungen dokumentierte, erfolgte aber auf Beschluß des Polbüros des ZK vom 5. Oktober, und zwar bereits in der "Roten Fahne" vom 6. Oktober 1928 (Nr. 236). Offenbar will man dem Leser suggerieren, die Stellungnahmen seien nicht dem EKKI-Votum vorausgegangen, sondern erst dessen Folge gewesen.

28 Vgl. Schaltjahr 1928, S. 73, 93, 98, 100, 122.

29 Vgl. ebenda, S. 65 f. u. 93 f.

30 Vgl. Thälmann-Skandal, S. 22.

31 Vgl. ebenda, S. 35.

32 Ebenda, S. 40.

33 Ebenda, S. 35.

34 Ebenda, S. 21.

35 Vgl. ebenda, S. 134 f.

36 Vgl. ebenda, S. 153.

37 Vgl. ebenda, S. 154/155.

38 Vgl. Schaltjahr 1928, S. 79 f..

39 Vgl. H. Karl. Ernst Thälmann in unserer Zeit. In: GeschichtsKorrespondenz, Juli 2006, S. 7 f..

40 A. Thalheimer: Programmatische Fragen, Mainz (1993), S. 62.

41 Vgl. H. Karl: Linke Widerstände gegen die Volksfrontpolitik. In: Marxistische Blätter, 3/97,S.74-76.

42 H. Weber: Die Wandlung, 1969, Bd. 1, S. 437.

43 Vgl. z.B. Schaltjahr 1928, S. 37, 54, 117, 141, 149-151.

44 SAPMO-BArch, RY 5/I 6/3/469, Bl. 26.

45 Vgl. ebenda, RY 5/I 6/3/467, Bl. 48 ff.

46 Vgl. B. Hoppe: In Stalins Gefolgschaft. Moskau und die KPD 1928-1933, München 2007, S. 219-221.

47 Vgl. ebenda, S. 223-225.

48 JbHKf, 2007, S. 231; Thälmann-Skandal, S. 12.

49 Deutscher Oktober 1923. Ein Revolutionsplan und sein Scheitern, (Berlin 2003), S. 31 f.

50 Schaltjahr 1928, S. 9 u. 11.

51 K.M. Mallmann: Gehorsame Parteisoldaten oder eigensinnige Akteure? In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte (im folgenden: VfZ), H. 3, Juli 1999, S. 403.

52 Vgl. K.-M. Mallmann: Kommunisten in der Weimarer Republik. Sozialgeschichte einer revolutionären Bewegung, Darmstadt (1996), S. 2.

53 Vgl. ebenda, S. 68 u. 78 f.).

54 Ebenda, S. 61.

55 Vgl. A. Wirsching: "Stalinisierung" oder entideologisierte "Nischengesellschaft"? In: VfZ, H. 3, Juli 1997, S. 462 f..

56 K.-M. Mallmann: Kommunisten, S. 62 u. 82.

57 Vgl. B. Hoppe: In Stalins Gefolgschaft, S. 14 f.

58 Vgl. ebenda, S. 19.

59 Vgl. ebenda, S. 305.

60 Vgl. ebenda, S. 356.

61 H. Weber: Die KPD als Sektion der Kommunistischen Internationale. In: L. Albertin/W. Link (Hg.), Politische Parteien auf dem Weg zur parlamentarischen Demokratie in Deutschland, Düsseldorf 1981, S. 180.

62 K.-M. Mallmann: Kommunisten, S. 64, 59, 67 u. 64.

63 Ebenda, S. 66.

64 Ebenda, S. 68.

65 A. Wirsching: "Stalinisierung" oder entideologisierte "Nischengesellschaft"?, S. 463.

 

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