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Mitgliedergewinnung für die KPF: Herausforderung an uns alle

Diskussionsbeitrag von Thomas Hecker, Bundessprecher der KPF

 

Im Bericht des Bundessprecherrates auf der Bundeskonferenz vom 2. Mai 2015 haben wir Herausforderungen, welche die Mitgliederentwicklung in der KPF an uns stellt, dargestellt – sie sind nach wie vor aktuell, und es soll heute nichts davon wiederholt werden.

Die Anzahl der KPF-Mitglieder ist im Jahr 2015 halbwegs konstant geblieben. In allen Landesorganisationen der KPF außer in Bayern, Niedersachsen und Sachsen konnten die Mitgliederzahlen gehalten werden. Allerdings gab es nur in Nordrhein-Westfalen einen nennenswerten Mitgliederzuwachs – angesichts der Herausforderung, vor denen wir stehen, kann das insgesamt nicht befriedigen.

Aus der KPF selbst sind nur einige wenige ausgetreten. Allerdings haben wir durch Parteiaustritte bzw. Streichungen – weil Mitgliedsbeiträge nicht entrichtet wurden – in den letzten drei Jahren spürbare Verluste zu verzeichnen. Es ist im Wesentlichen gelungen, diese auszugleichen – ein Grund, sich zurückzulehnen, ist das allerdings nicht.

Insgesamt kommen vor allem zu wenig junge Genossinnen und Genossen zu uns. Das ist unser Hauptproblem, und es hilft auch hier nicht weiter, darauf zu verweisen, dass dies auch das Hauptproblem unserer Partei ist. Auf manchen Beratungen der Plattform wird von Genossinnen und Genossen die Forderung erhoben, wir müssten alle zu den jungen Leuten gehen. Das klingt schlüssig, funktioniert aber kaum.

Welches ist der Weg, der nachweisbar möglich ist? Junge, fest im Leben der Partei verankerte Genossinnen und Genossen, die zu uns gehören, haben natürlicherweise die entsprechenden Kontakte. Sie können für die Plattform interessieren und letztlich auch neue Mitglieder für uns gewinnen. Stephan Jegielka aus Berlin-Mitte ist dafür ein überzeugendes Beispiel. Ohne diese Art Verankerung in der LINKEN wird es uns nur schwer gelingen, junge Menschen für uns zu interessieren.

Und noch etwas: Die Zustimmung vieler Genossinnen und Genossen zu den von uns vertretenen Inhalten ist nicht gering. Dennoch sind viele aus den Basisorganisationen nicht bei uns, die es inhaltlich sein könnten. Wir meinen, das liegt vor allem daran, dass wir sie nicht individuell ansprechen, dass wir ihnen nicht vermitteln, wie wichtig es für uns wäre, wenn Gleichgesinnte auch organisatorisch zu uns gehörten. Nachdem wir im Fusionsprozess durch konzentriertes Wirken, vor allem durch eine Vielzahl an Gesprächen, gewährleistet hatten, dass wir als bundesweiter Zusammenschluss anerkannt wurden, ließ diese individuelle Arbeit spürbar nach. Wir müssen sie wieder intensivieren. Wir haben beschlossen, im 1. Quartal ein Argumentationsmaterial zu erarbeiten, warum es wichtig ist, dass LINKE-Mitglieder, die inhaltlich mit uns einverstanden sind, auch zu uns kommen.

Neben anderen Schwerpunkten bei der Mitgliedergewinnung, auf die ich heute nicht näher eingehen möchte, sind die eben aufgeführten die wichtigsten. Es versteht sich von selbst, dass die Frage der Mitgliederentwicklung regelmäßig auf der Agenda der Sprecherräte und Konferenzen der KPF auf Bundes- und Landesebene stehen muss.

 

Mehr von Thomas Hecker in den »Mitteilungen«: 

2015-05: Bericht des Bundessprecherrates (Archiv)

2014-03: Nach der Wahl ist vor der Wahl: Noch 81 Tage bis zum Parteitag in Berlin

2014-03: Verharmlosung der ukrainischen Faschisten ist unangebracht

2013-05: Bericht des Bundessprecherrates (Archiv)