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Mitteilungen der Kommunistischen Plattform

Zum 70. Jahrestag des faschistischen Überfalls auf die UdSSR

GBM e.V.

Ein verhängnisvoller Tag unserer Geschichte jährt sich am 22. Juni 2011 zum 70. Mal: der Tag, an dem Hitlerdeutschland und seine europäischen Verbündeten in die Sowjetunion einfielen. Den Sozialismus austilgen, Land im Osten gewinnen und ausbeuten, seine Bewohner versklaven und "dezimieren", letztlich auf dem Weg zu deutscher Weltherrschaft vorankommen – das war das Ziel der Aggressoren. Das Ergebnis dieser verbrecherischen Politik war nach knapp vier Jahren ihre vernichtende Niederlage, gleichbedeutend mit der Befreiung unseres Volkes und anderer Völker von faschistischer Herrschaft, mit der Hoffnung auf beständigen Frieden.

Mit dem Überfall auf die UdSSR brach das Nazireich den Nichtangriffspakt, den es am 23. August 1939, also nicht einmal zwei Jahre zuvor, mit der UdSSR abgeschlossen hatte. Für den Sowjetstaat war dieser Vertrag die Reaktion auf die Haltung der Westmächte, die den deutschen Faschismus und seinen Kurs auf die Neuaufteilung unseres Kontinents tolerierten, aber auf die sowjetischen Initiativen für ein europäisches Sicherheitssystem nicht ernsthaft eingingen. Auch gewann die Sowjetunion mit dem Nichtangriffsvertrag wertvolle Zeit, um Kräfte für die Abwehr eines zu erwartenden Angriffs von Seiten Nazideutschlands zu sammeln.

Dabei wirkten sich nachteilig die Folgen von Stalins Repressalien gegen leitende militärische Kader ab Mitte der dreißiger Jahre aus; die Kampfkraft der Roten Armee war dadurch erheblich geschwächt. Ein entscheidender Fehler war auch, daß der Kreml die Warnungen von Kundschaftern, darunter deutscher Antifaschisten, vor einem bevorstehenden Einfall der faschistischen Wehrmacht zu lange in den Wind schlug. Unzureichende Verteidigungsvorbereitungen der UdSSR führten zu beträchtlichen militärischen Anfangserfolgen der Invasoren.

Das Blatt wendete sich Ende 1941 mit der Winterschlacht vor Moskau und entscheidend 1942/43 in Stalingrad. Fortan blieben die sowjetischen Streitkräfte strategisch in der Offensive, die sie im Frühjahr 1945 siegreich zu Ende führten. Dem heldenmütig kämpfenden Sowjetvolk gebührt – ohne das Verdienst der Westalliierten zu schmälern – geschichtlich die Ehre, den größten Anteil an der Zerschlagung des Faschismus, am Triumph der Antihitlerkoalition zu haben.

Doch wurde der Sieg im Großen Vaterländischen Krieg teuer erkauft. Über 27 Millionen Sowjetbürger – Soldaten und Zivilisten, darunter Frauen, Kinder, Greise – fielen dem Krieg zum Opfer, so allein 3,5 Millionen von 5,7 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen. 17.000 Städte, 70.000 Dörfer im Sowjetland wurden zerstört. Über 30 Prozent ihres Volksvermögens verlor die UdSSR. Das Schuldkonto des deutschen Imperialismus ist übervoll.

Auf sein Konto gehen auch die Verluste, die Deutschland und seine Verbündeten erlitten: Millionen Tote und Verletzte, Vernichtung von Hab und Gut, Gebietseinbußen und Umsiedlungen. Auch diese Schuld gehört zur historischen Wahrheit.

Heutige Bestrebungen, geschichtsrevisionistisch Faschismus und Sozialismus unter Hinweis auf den deutsch-sowjetischen Vertrag von 1939 auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, sollen die Einmaligkeit der faschistischen Verbrechen relativieren und den Sozialismus diskreditieren. Die historischen Tatsachen widerlegen diese Geschichtsklitterung.

Die Vergangenheit lehrt mit aller Eindringlichkeit: Friedliche Beziehungen und gute Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Rußland wie mit anderen osteuropäischen Staaten sind ein wichtiger und notwendiger Baustein zum gemeinsamen europäischen Haus, sie dienen dem Wohl unserer Völker. Das sind notwendige politische Schlußfolgerungen aus dem 22. Juni 1941 und seinen Folgen.

(www.gbmev.de)