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Mitteilungen der Kommunistischen Plattform

Wir gratulieren unserem Genossen Täve Schur zu seinem 85. Geburtstag

Friedrich Rabe, Altenweddingen

 

Namens der in unserer KPF organisierten Genossen der Linkspartei gratulieren wir nicht nur wegen des zu würdigenden biologischen Jubiläums, das selbst Anlass genug wäre, mit Hochachtung ein Leben wie Deines zu ehren.

In diesem besonderen Falle gilt es zu würdigen, dass ein Mensch zum Symbol und Vorbild für das wurde, was mit der Idee des Sozialismus von Generationen in der DDR verbunden wurde. Andere Laudatoren werden Deine sportlichen Leistungen besonders hervorheben und auf die Selbstlosigkeit verweisen, mit der Du die Idee des Gemeinsamen über die des Individuellen gestellt hast.

Wir sehen gerade darin einen Grund für die hohe Achtung, die Dir über viele Generationen hinweg entgegengebracht wurde und immer noch bezeigt wird.

Dich zeichnet aus, dass Du allen Versuchen widerstanden hast, in das allgemeine Horn der Diffamierung des DDR-Sports und damit dieses Staates zu blasen. Die darin zum Ausdruck kommende Geradlinigkeit und Ehrlichkeit bestätigt alle, die gemeinsam mit Dir versucht haben, eine Gesellschaft aufzubauen, in der das Prinzip des Wettbewerbs nicht zur Konkurrenz verkommt.

Gern erinnern wir uns daran, wie wir gemeinsam den 50. Jahrestag der DDR im AMO-Kulturhaus vorbereitet und gefeiert haben.

Wenn Du mit uns gemeinsam an der Luxemburg-Liebknecht-Ehrung teilgenommen hast, war das ein Symbol dafür, dass es eine ungebrochene Traditionslinie über die historische Niederlage hinaus gibt, die wir 1990 erlitten haben. So, wie Du in Deinen sportlichen Wettkämpfen lernen musstest, Niederlagen zu verkraften und deshalb nicht das Ziel aus den Augen zu verlieren, bist Du in der Zeit nach 1990, obwohl nicht verschont von Rückschlägen, nicht mutlos geworden, sondern hast die Kraft gehabt, anderen Mut zu geben.

Diesen Mut werden wir brauchen, wenn das, was gerade wieder an Rassismus und Menschenhass in einem Maße an Zulauf gewinnt, wie sie in der Asyldebatte zum Ausdruck kommt.

Die mit Deinem Namen ganz besonders verbundene Friedensfahrt zeigt aus heutiger Sicht, dass es dabei nicht nur um eine Bezeichnung ging. Damals war es über den Sport hinaus ein programmatisches Ereignis, geboren aus dem furchtbarsten, was die Menschheit bis dahin ertragen musste. In den Jahren danach fast unvorstellbar, dass eine Zeit kommen würde, in der die damals überwunden geglaubten Schrecken erneut zu einer gesteigerten Gefahr werden könnten. Du hast Deinen Kampf um den Erhalt der Friedensfahrt, den du mit Deinen Mitstreitern zu führen gezwungen warst, leider nicht siegreich gestalten können. Den Kampf um die Wiedererlangung des Friedens zu verlieren, können wir uns nicht leisten, wenn die Menschheit nicht verloren sein soll.

In solchen Zeiten ist es gut zu wissen, Persönlichkeiten wie Dich an der Seite zu haben, die den Kontakt zu den sie umgebenden Menschen nicht verlieren und deshalb auch nicht haltlos werden.

Da wir erfahren haben, dass Du dieses Prinzip lebst, wenn Du mit Deinen Genossen in Biederitz und mit Deinen Friedensfahrtfreunden in Klein-Mühlingen feierst, wissen wir Dich dort wie in Deiner Familie gut aufgehoben und freuen uns mit Dir auf viele weitere Jahre in dem Bemühen, den von Dir gelebten Humanismus der Tat stärker werden zu lassen.

 

Mehr von Friedrich Rabe in den »Mitteilungen«: 

2016-01: Die Verhältnisse lassen naheliegende Lösungen nicht zu (Archiv)

2014-05: Bericht des Bundessprecherrates … (Archiv)

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