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Mitteilungen der Kommunistischen Plattform

»Tittentutti, tittenfrutti, alles Stasi außer Mutti« [1]

Ellen Brombacher

 

Schon wieder ein Fall. Ein Staatssekretär. Nein – nicht Hans Maria Globke. Der hat ja »Vierteljuden« gerettet. Es geht um den Staatssekretär Holm. Der hätte niemanden gerettet, denn die Stasi kannte kein Pardon. Andrej Holm kam nur nicht mehr dazu, keinen zu retten. Die DDR verschwand und Holm kann heute bereuen, was er getan hätte, wäre er dazu gekommen. Makaberen Spaß beiseite. Es ist an der Zeit, zu verlangen, dass ein Vierteljahrhundert nach dem Ende der DDR Menschen nicht mehr faktisch dafür kriminalisiert werden, dass sie einem nicht mehr existenten Land dienten, welches zumindest zweierlei Eigenschaften hatte: Es war friedlich und antifaschistisch. Aber vielleicht soll ja gerade deshalb heute und für alle Ewigkeit Lukas 15, 7 gelten: »Es wird mehr Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut als über 99 Gerechte, die der Buße nicht bedürfen«.

 

Anmerkungen:

[1] Reinhard Lakomys Lied »Alles Stasi ...«.

[2] An dieser Stelle dokumentieren wir – nur in der Printversion – diese Beiträge:

  • Rache als Rechtsquelle, Kündigung eines früheren Stasi-IM über ein Vierteljahrhundert nach Ende der DDR (Matthias Krauß in »junge Welt« vom 5. Dezember 2016, Seite 4).
  • Der Marion wäre das nicht passiert (Otto Köhler in »neues deutschland« vom 30. Dezember 2016, Seite 4).

 

Mehr von Ellen Brombacher in den »Mitteilungen«: 

2016-12: Rot-Rot-Grün im Bund und die Staatsräson  (Archiv)

2016-07: AfD: Ein Programm, offen für faschistoide Kräfte und Entwicklungen

2016-06: Klare Zeichen für Frieden mit Russland setzen!