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Mitteilungen der Kommunistischen Plattform

Senat von Berlin antwortet

Dokumentation

Abgeordnetenhaus BERLIN, Drucksache 17 / 20 188, 17. Wahlperiode, Nicht behandelte Mündliche Anfrage Nr. 27 der Abgeordneten Regina Kittler (LINKE) aus der 19. Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 25. Oktober 2012 und Antwort

Hitlers Machwerk "Mein Kampf" im Original an die Schule?

Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre nicht erledigte Mündliche Anfrage gemäß § 51 Abs. 5 der Geschäftsordnung des Abgeordnetenhauses wie folgt:

1. Stimmt es, dass an der Carl-Zeiss-Oberschule in Berlin-Lichtenrade das Original von Hitlers "Mein Kampf" im Geschichtsunterricht ab Klasse 11 zur Quellenanalyse eingesetzt werden soll?

Zu 1.: Meldungen in der Tagespresse suggerierten, dass an der Carl-Zeiss-Oberschule beabsichtigt sei, im Leistungskursfach Geschichte Hitlers "Mein Kampf" im Original, das heißt als Ganzschrift, zu lesen. Nach Aussage des Schulleiters der Carl-Zeiss-Oberschule war und ist dies zu keiner Zeit beabsichtigt gewesen oder beabsichtigt.

Im Rahmen einer Talkshow in der ARD habe er vor dem Hintergrund des Auslaufens des Copyrights des Landes Bayern an "Mein Kampf" und der Frage, ob "Mein Kampf" anschließend verboten werden solle, dies verneint und die Wichtigkeit der durch Quellentexte gestützten Auseinandersetzung mit der Ideologie des Nationalsozialismus betont.

2. Welche Haltung hat der Senat dazu?

Zu 2.: Auszüge aus Hitlers "Mein Kampf" sind zur curricular obligatorisch vorgesehenen Auseinandersetzung mit der Ideologie des Nationalsozialismus in jedem Geschichtsbuch oder Quellenband für den Unterricht in der Schule enthalten. Die Sinnhaftigkeit eines Einsatzes von "Mein Kampf" als Ganzschrift im Unterricht ist nicht erkennbar.

Berlin, den 29. Oktober 2012, In Vertretung Mark Rackles, Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 07. Nov. 2012)

Quelle: www.parlament-berlin.de:8080/starweb/adis/citat/VT/17/NichtbehMdlAn/n17-01927.pdf