»Vaterlandsverteidigung« oder »Diesem System keinen Mann und keinen Groschen!«?
Dr. Reiner Zilkenat, Dahlwitz-Hoppegarten
Gedanken zur Vorgeschichte des Ersten Weltkrieges
»Der europäische Krieg des Jahres 1914 kam nicht unerwartet. Seit Jahren stand er wie eine Wetterwolke am politischen Himmel, die gespannte europäische Lage drängte nach Entladung, und es konnte keinem Zweifel unterliegen, dass der Konflikt zwischen zwei europäischen Großstaaten den Krieg fast des gesamten Europas entfesseln werde.« [1]
Mit diesen Worten charakterisierte der inzwischen abberufene Chef des Großen Generalstabes, Generaloberst Helmuth Graf von Moltke d. J., in einer Aufzeichnung vom November 1914 bildhaft die zwischen den imperialistischen Großmächten herrschenden Spannungen, die seit der Jahrhundertwende immer neue Krisen und Konflikte verursachten und die schließlich zu der »Entladung« während des Sommers 1914 geführt hatten: die Annexion von Bosnien-Herzegowina durch die Habsburgermonarchie 1908, die dauerhafte Spannungen zwischen Österreich-Ungarn und dem Zarenreich zur Folge hatte; die Marokko-Krisen von 1904/05 und 1911, die beinahe einen Krieg zwischen Deutschland und Frankreich ausgelöst hätten; die Balkankriege von 1912 und 1913, die auf Kosten des Osmanischen Reiches eine territoriale Erweiterung des Königreichs Serbiens, vor allem aber eine instabile Situation im Südosten des Kontinents bewirkten. Die Perspektive eines Krieges in Europa wurde immer realistischer. [2]
Massenmobilisierung für das Sterben
Die materiellen Kriegsvorbereitungen liefen in allen imperialistischen Staaten auf Hochtouren. Großkonzerne wie z. B. die Vickers Limited in Großbritannien, Schneider & Cie. in Frankreich oder Krupp in Deutschland realisierten angesichts der eskalierenden Hochrüstungspolitik nie gekannte Profite. Wie Karl Liebknecht in seiner Aufsehen erregenden Reichstagsrede am 11. Mai 1914 nachwies, existierte mittlerweile eine »Internationale der Rüstungsindustrie«, die keinerlei Skrupel kannte, Waffen auch an potenzielle Kriegsgegner zu liefern [3]. So versorgte die Firma Krupp die Putilow-Werke in Sankt Petersburg mit Tiegelstahl für die Produktion modernster Artilleriegeschütze, die seit dem August 1914 auf deutsche und österreichische Soldaten gerichtet wurden. Gleiches galt für die 200.000 Gewehre, die von der Deutschen Waffen- und Munitionsfabrik an Serbien geliefert worden waren, den »Erzfeind« der Habsburgermonarchie auf dem Balkan, oder für die französischen U-Boote, deren Motore von der Maschinenfabrik MAN stammten. Der von den deutschen Großindustriellen scheinheilig beschworene »Patriotismus« endete am eigenen Portemonnaie. Aber nicht nur die materielle Aufrüstung hatte seit der Jahrhundertwende nie gekannte Dimensionen erreicht. Gleichzeitig war die ideologische Kriegsvorbereitung systematisiert und in jeden Winkel des Landes getragen worden. Worum ging es dabei?
»Jede Partei ist jetzt mehr oder weniger abhängig von den großen Massen und muss mit ihnen rechnen, ob sie es will oder nicht« - der Abgeordnete der Deutsch-Konservativen Partei Julius Graf von Mirbach-Sorquitten formulierte mit diesen Worten am 26. März 1896 im Preußischen Herrenhaus eine brennende Sorge der Herrschenden. [4] Ohne die Massen zu regieren, war auf die Dauer zu einem unkalkulierbaren Risiko geworden. Angesichts der Wahlerfolge der SPD, die bei den Reichstagswahlen am 12. Januar 1912 zur stärksten Partei herangewachsen war und mehr als 34,8 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte, stellte sich dieses Problem mit besonderer Schärfe. Bezogen auf die imperialistische »Weltpolitik« des Deutschen Kaiserreiches galt es, die Bevölkerung, nicht zuletzt die Arbeiterklasse, für den kommenden Krieg zu konditionieren. Es durfte unmittelbar vor und nach seiner Entfesselung keine bedeutsamen Bekundungen einer Anti-Kriegs-Stimmung geben. Es war ganz im Gegenteil sicherzustellen, dass die Mobilisierung und der Aufmarsch eines Millionenheeres ohne Störungen durchgeführt werden konnte. Allein mit repressiven Mitteln, mit der Anwendung des »Kriegsrechts«, war dies nicht zu realisieren. Aber auf welche Weise waren große Teile der Bevölkerung im Interesse des deutschen Imperialismus ideologisch-politisch auszurichten? Es schien keinen anderen erfolgversprechenden Weg zu geben, als die Massenbewegungen der Arbeiter und anderen Werktätigen ebenfalls mit Massenbewegungen zu bekämpfen, die sich auf mitgliederstarke und einflussreiche Organisationen stützen mussten. Die Gründung der Deutschen Kolonialgesellschaft (1887), des Deutschen Flottenvereins (1898), des Deutschen Wehrvereins (1912) und des Kyffhäuserverbandes der Deutschen Landes-Krieger-Verbände (1900) - um nur diese Beispiele zu nennen - waren Ausdruck des Versuchs imperialistischer Ideologen und Politiker, derartige Massenorganisationen zu etablieren. Dabei waren zwei wesentliche Probleme zu berücksichtigen.
Zum einen waren gezielte und auf Kontinuität angelegte Kampagnen durchzuführen, mit deren Hilfe im Denken großer Teile der Bevölkerung der Krieg als legitimes Mittel der deutschen Politik verankert werden konnte. Deutschland sollte ihnen als ein Staat erscheinen, der berechtigte Forderungen, zum Beispiel nach Kolonien sowie nach Einfluss-Sphären in Südost-Europa, auf dem Balkan und im Mittleren Osten, an die etablierten Großmächte adressierte. Um dies zu bewirken, wurde von den genannten Verbänden eine Flut von Flugblättern, Broschüren und Büchern veröffentlicht. Preiswerte, reich illustrierte und mit »Abenteuergeschichten« angereicherte Zeitschriften wurden aus der Taufe gehoben, mit denen nicht zuletzt die junge Generation erreicht werden sollte. Um ein günstiges Klima für immer neue Flotten- und Heeresvorlagen im Reichstag zu bewirken, wurden zahlreiche Versammlungen und Vortragsabende, auch in den Arbeiterbezirken, veranstaltet. Das gemeinsame ideologische Bindemittel aller dieser Aktionen war ein sich immer stärker radikalisierender Nationalismus, der zum Teil auch schon »völkische« Elemente von der scheinbaren Überlegenheit der »germanischen Rasse« gegenüber Angelsachsen und Slawen, ganz zu schweigen von den unterdrückten Völkern in den Kolonien, beinhaltete. Als Referenten traten neben Politikern und hohen Offizieren auch prominente Wissenschaftler und Publizisten auf, wie z.B. der Nationalökonom Gustav Schmoller, der Historiker Dietrich Schäfer oder der Geograph Alfred Kirchhoff, die kraft ihrer akademischen Reputation die Notwendigkeit der sich steigernden Rüstungen begründen sollten.
Zum anderen bestand weiterhin die reale Möglichkeit, dass die deutsche Sozialdemokratie, gemäß den Beschlüssen der Kongresse der II. Internationale (1907 Stuttgart, 1910 Kopenhagen, 1912 Basel), Massenaktionen gegen einen drohenden Krieg auslösen, ja die von ihnen beeinflussten Arbeiter sich einer Einberufung zum Militär widersetzen würden. Schließlich hatten Hunderttausende unter freiem Himmel gegen die abenteuerliche »Weltpolitik« der Herrschenden angesichts der Marokko-Krisen und der Balkankriege demonstriert. Allein in Berlin waren am 3. September 1911 nicht weniger als 200.000 Menschen dem Aufruf zu einer Friedenskundgebung im Treptower Park gefolgt; am 17. November 1912 strömten etwa 150.000 Teilnehmer in sechs Berliner Versammlungsstätten, um ihren Friedenswillen angesichts der wachsenden Kriegsgefahren zu demonstrieren. [5] Offensichtlich hatte die Strategie, relevante Teile der Arbeiterklasse mit Hilfe der »nationalen« Verbände für das außenpolitische Abenteurertum des deutschen Imperialismus zu gewinnen, nur einen äußerst begrenzten Erfolg gezeitigt. »Für Gott, Kaiser und Vaterland - Gegen die Sozialisten!« lautete das Motto des Kyffhäuserverbandes. Damit war von vornherein die Chance, relevante Teile der Arbeiterklasse gewinnen zu können, sehr gering zu veranschlagen. Die durchaus zahlreiche Mitgliedschaft der »nationalen Verbände« rekrutierte sich deshalb vornehmlich aus dem Kleinbürgertum. Was war aus der Sicht der Herrschenden zu tun?
»Weltpolitik« - sozialdemokratisch
Parallel zu dem letztlich gescheiterten Versuch, Einbrüche in die Arbeiterklasse durch die Aktivitäten der »nationalen« Verbände zu erzielen, galt es, die sich im Rahmen der von Eduard Bernstein ausgelösten Revisionismusdebatte artikulierenden Stimmen zu stimulieren, die für eine Unterstützung der »Weltpolitik« des deutschen Imperialismus eintraten. Diese Prozesse entwickelten sich in mehreren Etappen.
Erstens begann die Auseinandersetzung damit, dass einzelne Politiker der SPD bzw. Redakteure der Parteipresse zumindest das eine oder andere Argument zur Legitimation der imperialistischen »Weltpolitik« zu akzeptieren bereit waren. Im Mittelpunkt stand dabei die angebliche Notwendigkeit, die deutschen Exporte sowie die Rohstoffeinfuhren in das Deutsche Kaiserreich militärisch »schützen« zu müssen. Dafür seien mit Hilfe einer starken Marine die maritimen Handelswege zu kontrollieren und gegen Angriffe zu »verteidigen«. Zugleich sei es ökonomisch geboten, das deutsche Kolonialreich zu vergrößern, um dauerhaft den für die deutsche Industrie lebenswichtigen Import von Rohstoffen zu garantieren. In diesem Zusammenhang seien Kriege mit anderen imperialistischen Staaten nicht länger grundsätzlich abzulehnen. Immerhin sei die Sicherheit der Arbeitsplätze für die deutschen Proletarier nicht zuletzt von der ungestörten Zufuhr der Rohstoffe abhängig. Bereits im Jahre 1899 las man in den »Sozialistischen Monatsheften«: Sollten die traditionellen Kolonialmächte Großbritannien und Frankreich »dazu schreiten, den Markt der von ihnen besetzten Landstriche für ihre eigenen Industrien zu reservieren, dann hieße es für die deutsche Exportindustrie und damit für die deutsche Arbeiterklasse: gehe zugrunde oder erzwinge Dir den Eingang mit der Waffe in der Hand!« [6] Das Grundmuster dieser »Argumentation« konnte im Laufe der kommenden Jahre immer häufiger angetroffen werden: Es bestehe in gewissen außen- und damit militärpolitischen Fragen durchaus eine Interessenidentität der Sozialdemokratie mit der Regierung und den Industriellen, weil unmittelbar ökonomische Interessen der Arbeiterklasse betroffen seien, nämlich die Sicherheit ihrer Arbeitsplätze. Sie hingen schließlich zu einem beträchtlichen Teil von der Produktion für den Export ab. Ein Letztes muss an dieser Stelle leider hervorgehoben werden. Im Laufe der Zeit waren Artikel und Kommentare in den »Sozialistischen Monatsheften« und anderen Gazetten sowie die Reden mancher SPD-Politiker zu Fragen der »Weltpolitik« kaum noch von denen bürgerlicher und konservativ-junkerlicher Politiker zu unterscheiden. Man erschrickt heute über eine Vielzahl nationalistischer und rassistischer Formulierungen, die übrigens in den Reichstagsdebatten von den Vertretern der regierungsnahen Parteien süffisant sozialdemokratischen Kritikern der »Weltpolitik« entgegengehalten wurden. [7]
Zweitens wurde eine Neuausrichtung der sozialdemokratischen Politik gegenüber der »Weltpolitik« des deutschen Imperialismus auch damit begründet, Zugeständnisse der Herrschenden in Fragen der Sozialpolitik und bei einer Reform des preußischen Dreiklassenwahlrechtes erhalten zu können. Kurzum: Wenn die SPD im Reichstag Wehr- oder Marinevorlagen oder dem Etat des Reichskolonialamtes zustimmen sollte, sei als Kompensation hierfür eine Ausweitung der Sozialgesetzgebung oder eine Demokratisierung der politischen Verhältnisse in Preußen zu erreichen. Franz Mehring kommentierte derartige Anschauungen mit den Worten: »Käme der wunderliche Standpunkt, Volksrechte gegen Kanonen einzutauschen, jemals in der Partei zur Geltung, es wäre der weitaus schlimmste Fehler, den ihre Geschichte zu verzeichnen hätte, der weitaus schwerste Nackenschlag, den die Partei sich jemals selbst zugefügt hätte.« [8]
Drittens gesellte sich zu den ökonomisch und politisch »begründeten« Argumentationen zugunsten eines Einschwenkens der SPD auf Positionen der »Weltpolitik« auch eine grundsätzliche Überlegung für den Fall eines Krieges, die den oben erwähnten Beschlüssen der Internationalen Sozialistenkongresse diametral entgegengesetzt war. Die »Verteidigung des Vaterlandes« rangierte hier grundsätzlich vor der internationalen Solidarität. Wohl als Erster hatte Georg von Vollmar, der Vorsitzende der bayerischen Sozialdemokratie, das von den Herrschenden ersehnte Wort laut und deutlich formuliert. Im Bayerischen Landtag führte er am 24. August 1912 aus: »Sollte es nicht gelingen, den Frieden zu erhalten, dann werden wir alles hinter der Not des Vaterlandes zurücktreten lassen. Es ist selbstverständlich, dass die Sozialdemokraten ihrem Vaterlande ihre Dienste erweisen, und ich glaube, dass sie nicht die schlechtesten Verteidiger sein werden.« [9]
»Keine Aktionen zu befürchten«
Die Strategie der Herrschenden, die Sozialdemokratie für eine zunächst partielle, später prinzipielle Akzeptanz der imperialistischen »Weltpolitik« zu gewinnen, war letztlich erfolgreich. Bürgerliche Politiker wie der Vorsitzende des »Nationalsozialen Vereins«, Friedrich Naumann, konnten den Erfolg ihrer Bemühungen konstatieren, die SPD in eine reformistische, in das politische System des deutschen Imperialismus integrierte Partei zu transformieren. Naumann hatte 1899 formuliert, es sei notwendig, dass die SPD »einen großen Teil unnützen Utopismus und Radikalismus« abstreife. Und weiter: Es müssten von ihr »bestimmte nationalpolitische Aufgaben übernommen werden, aus einer reinen Protestpartei muss sich eine schaffende, staatserhaltende sozialistische Partei gestalten - nationaler Sozialismus auf freiheitlicher Grundlage.« [10] Und Clemens von Delbrück, von 1909 bis 1916 Vizekanzler und Staatssekretär des Reichsamtes des Innern, schrieb in dankenswerter Offenheit über den Erfolg dieser Bemühungen: »Es handelte sich jetzt darum, die Partei zu zersetzen, nicht aber ihre auseinanderstrebenden Elemente durch eine Gewaltpolitik wieder zusammenzuschweißen. Nach diesen Richtlinien hat die Regierung innerhalb der Jahre 1909 bis 1913 gearbeitet.« [11]
Diese Rechnung sollte während der Krise im Sommer 1914 aufgehen. In den entscheidenden Tagen vor der Entfesselung des Ersten Weltkrieges wurden die Weichen gestellt. Albert Südekum, Reichstagsabgeordneter und Exponent der auf eine Zusammenarbeit mit den Herrschenden orientierten Kräfte innerhalb der SPD, sicherte am 29. Juli 1914 dem Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg zu, dass von Seiten seiner Parteiführung keinerlei Handlungen gegen den Krieg unternommen werden würden: Es seien »keine wie auch immer geartete Aktionen (General- oder partieller Streik, Sabotage u. dergl.) geplant oder auch nur zu befürchten« [12]. Am 3. August informierten Philipp Scheidemann und Hugo Haase den Reichskanzler, dass die Zustimmung ihrer Fraktion zu den Kriegskrediten eine beschlossene Sache sei. [13] Damit waren auch Überlegungen Wilhelms II. gegenstandslos geworden, die er am 29. Juli zu Papier gebracht hatte: »Die Sozen mach Antimilit. Umtriebe in den Straßen, das darf nicht geduldet werden, jetzt auf keinen Fall; in Wiederholungsfalle werde ich Belagerungszustand proklamieren und die Führer … samt und sonders einsperren lassen. (…) Wir können jetzt keine Soz. Propaganda mehr dulden!« [14]
Mit der einstimmigen Zustimmung der Reichstagsfraktion zu den Kriegskrediten am 4. August 1914 und der von den Gewerkschaften bereits zwei Tage zuvor proklamierten »Burgfriedenspolitik« [15] war eine Entwicklung zu einem verhängnisvollen Abschluss gekommen, die von allzu Vielen in der Partei nicht ernst genommen worden war. Dies galt umso mehr, als das komplizierte Gebiet der Außen- und Militärpolitik weitgehend den »Spezialisten« in den Parlamenten und Redaktionsstuben überlassen und von der Mehrheitsmeinung der Basis abweichende kriegsbefürwortende Aussagen mit dem Hinweis gekontert wurden, sie seien schließlich mit den geltenden Parteitagsbeschlüssen nicht kompatibel und deshalb nicht allzu ernst zu nehmen. Heute wissen wir: Immer dann, wenn es um Krieg oder Frieden geht, ist von den linken Kräften ein prinzipielles Herangehen an diese Problematik vonnöten. Darin besteht die vielleicht wichtigste Lehre des Ersten Weltkrieges und seiner Vorgeschichte. Der durchsichtige Vorwurf »mangelnder Flexibilität« angesichts neuartiger Erscheinungen in der internationalen Politik oder eines angeblich »lebensfremden Dogmatismus« hat seine bis in die Zeit vor 1914 reichende Geschichte. In der Krieg-Frieden-Problematik sollte auch angesichts der in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten erlebten Aggressionspolitik der imperialistischen Mächte nach wie vor das Wort August Bebels gelten: »Diesem System keinen Mann und keinen Groschen!«
Der Autor ist Mitglied des Sprecherrates der Bundes-AG Antifaschismus bei der Partei DIE LINKE und Vorsitzender im »Förderkreis Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung e.V.«.
Anmerkungen:
[1] Helmuth von Moltke: Erinnerungen, Briefe, Dokumente 1877-1916. Hrsg. von Eliza von Moltke, Stuttgart 1922, S. 8.
[2] Siehe Eckhard Müller: »Jetzt oder nie!« Zum 100. Jahrestag der Entfesselung des Ersten Weltkrieges im Sommer 1914, in: www.fabgab.de/downloads/e.muellerentfesselung1.wk.pdf.
[3] Siehe Reiner Zilkenat: Eine Jahrhundertrede. Karl Liebknechts Anklage gegen den Militarismus vor dem Deutschen Reichstag, in: junge Welt, 10./11. Mai 2014, S. 10f.
[4] Zitiert nach Dirk Stegmann: Vom Neokonservatismus zum Proto-Faschismus. Konservative Partei, Vereine und Verbände 1893-1920, in: Deutscher Konservatismus im 19. und 20. Jahrhundert. Festschrift für Fritz Fischer zum 75. Geburtstag, hrsg. von Dirk Stegmann u.a., Bonn 1983, S. 202.
[5] Siehe Geschichte der revolutionären Berliner Arbeiterbewegung. Bd. 1: Von den Anfängen bis 1917, Berlin-DDR 1987, S. 509ff und 541ff.
[6] Erich Rother: Zur Theorie der Flottenfrage, in: Sozialistische Monatshefte, 3. Jg., 1899, No. 12, S. 643.
[7] Siehe z.B. Sozialdemokratie und Kolonien, Berlin 1919 (eine Zusammenstellung von Artikeln aus den »Sozialistischen Monatsheften«).
[8] Franz Mehring: Immer die Alten, in: Neue Zeit, 16. Jg., 1897-98, 2. Bd., Nr. 49, S. 707f.
[9] Zitiert nach: Franz Osterroth und Dieter Schuster: Chronik der deutschen Sozialdemokratie, Hannover 1963, S. 145.
[10] Friedrich Naumann: Was will die Sozialdemokratie?, in: Die Hilfe, 14. 5. 1899; zitiert nach: Herrschaftsmethoden des deutschen Imperialismus 1897/98 bis 1917. Dokumente. Hrsg. von Willibald Gutsche u. Baldur Kaulisch, Berlin-DDR 1977, S. 65.
[11] Clemens von Delbrück: Die wirtschaftliche Mobilmachung in Deutschland 1914. Aus dem Nachlass. Hrsg. von J. von Delbrück, München 1924, S. 50.
[12] Zitiert nach Dieter Fricke u. Hans Radandt: Neue Dokumente über die Rolle Albert Südekums, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 4. Jg., 1956, H. 4, S. 758.
[13] Siehe Fritz Klein: Deutschland von 1897/98 bis 1917, 4., bearbeitete Aufl., Berlin-DDR 1977, S. 275f.
[14] Die Deutschen Dokumente zum Kriegsausbruch 1914. Hrsg. im Auftrage des Auswärtigen Amtes, 2. Bd., neue, durchgesehene u. vermehrte Aufl., Berlin 1927, Nr. 332, S. 46.
[15] Siehe Michael Schneider: Kleine Geschichte der Gewerkschaften. Ihre Entwicklung in Deutschland von den Anfängen bis heute, Bonn 1989, S. 116ff. und zum Gesamtzusammenhang: Hans-Joachim Bieber: Gewerkschaften in Krieg und Revolution. Arbeiterbewegung, Industrie, Staat und Militär in Deutschland 1914-1920, Hamburg 1981, 2 Bde.