Kleine Mitteilungen
Kurznachrichten
Im Internet findet sich »Zersetzung« nur in Verbindung mit MfS. Es sei eine »Methode der verdeckten Bekämpfung von Personen und Personengruppen, die vom MfS als ›feindlich-negativ‹ angesehen wurden«. Die klare Zuweisung dient sowohl der üblichen Diffamierung des Nachrichtendienstes der DDR als auch dem Ausschluss einer Vermutung, dass westliche Dienste sich dieser Methoden ebenfalls bedienen. Das ist gelogen. Natürlich ist das gängige Praxis. Wolfgang Schmidt kennt sich damit aus: Er hat in den siebziger Jahren wissenschaftlich zu Zersetzungsmethoden gearbeitet und verfolgt das Thema bis heute. Er leitete einst die Auswertungs- und Kontrollgruppe (AKG) der Hauptabteilung XX, über seinen Tisch gingen alle diese Vorgänge. Er schätzt ein, »dass die Zahl der direkt von unseren Zersetzungsmaßnahmen betroffenen Personen mindestens zweihundert, maximal dreihundert betragen hat«. Deren Zahl ist heute weitaus größer. Die Methoden sind die gleichen, wenngleich raffinierter. Sie reichen von der jüngst zur Strecke gebrachten Verfassungsgerichts-Kandidatin Brosius-Gersdorf bis hin zu Stefan Heym, der auf diese Weise als Alterspräsident des Bundestages verhindert werden sollte. Nicht zu vergessen die Affäre Schachtschneider Ende der neunziger Jahre, als der Verfassungsschutz in der Berliner PDS Unruhe stiftete … Schmidt schreibt aber auch, wie man sich vor Zersetzungsmaßnahmen schützen kann. Was den Nutzen der Lektüre [1] noch einmal erhöht.
Frank Schumann
[1] Wolfgang Schmidt: Kunst der Zersetzung. Manipulationstechniken der Nachrichtendienste. 192 S., 18 €, edition ost, Berlin.
Hier kann man den Berliner Appell »Gegen neue Mittelstreckenwaffen und für eine friedliche Welt« unterschreiben, der sich gegen die 2026 geplante Stationierung neuer US-Hyperschall-Raketen einschließlich der Enthauptungsschlag-Waffe »Dark Eagle«, aktuell im Zeitraum vom 1. Juli bis 30. September 2026, auf westdeutschem Boden richtet:
https://nie-wieder-krieg.org/berliner-appell/
RotFuchs-Regionalgruppen laden ein (https://www.rotfuchs.net):
- Heidenau: Am Sonnabend, 13. Dezember 2025, um 10 Uhr spricht Wolfgang Schumann in der »Drogenmühle«, Dresdner Straße 26, 01809 Heidenau, zum Thema: Imperialismus heute – unterschiedliche Auffassungen unter Linken.
- Halle: Am Dienstag, 16. Dezember 2025, um 15 Uhr spricht der Militärhistoriker und Buchautor Dr. Lothar Schröter in der Sportgaststätte »Motor«, Ottostraße 27, 06130 Halle, zum Thema: Der Ukraine-Krieg! Die Wurzeln, die Akteure und die Rolle der NATO – die andere Sicht.
- Strausberg: Am Donnerstag, 18. Dezember 2025, um 15 Uhr spricht Dr. Uwe Behrens in der Begegnungsstätte der Volkssolidarität, Gerhart-Hauptmann-Straße 6, 15344 Strausberg, zu seinem neuen Buch »Chinas Gegenentwurf auf dem Weg in die Zukunft« – Erkenntnisse und Erfahrungen aus 5.000 km Rundreise durch China.
Kunst – überall! Walter Womacka zum 100. Geburtstag. Vernissage in der Galerie am Mittwoch, 17. Dezember 2025, 18 bis 20 Uhr in Berlin, Helle Panke e.V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin, Kopenhagener Str. 9. Mit dabei mit Liedern: Gina Pietsch.
https://www.helle-panke.de/de/topic/3.termine.html, https://www.ginapietsch.de/
»Kopfüber in den Krieg – Gegen Rüstungswahn und mediale Mobilmachung« – so lautet der Titel der 31. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz, die am 10. Januar 2026 in den Wilhelm Studios in Berlin stattfindet: Kopenhagener Straße 60-68, 13407 Berlin, Nähe S-Bhf Wilhelmsruh. Es gibt unter anderem ein Jugendpodium»Nein zur Wehrpflicht!« und 18:30 Uhr die Podiumsdiskussion»Butter statt Kanonen: Was tun gegen Aufrüstung, Militarisierung und Kriegsgefahr?« Gesamtmoderation: Schauspielerin und Sängerin Gina Pietsch. Weitere prominente Referenten: Mumia Abu-Jamal (Grußbotschaft), Francesca Albanese, Pablo Iglesias, Richard Saleem Holbrook, Yusuf As, Tatjana Sambale und viele andere. Der Ticketverkauf hat begonnen. Preise: 30/50/70 Euro (Ermäßigt/Normal/Soli).
Siehe https://www.jungewelt.de/rlk/
Das nach Autoren gruppierte und chronologisch sortierte Online-Archiv der »Mitteilungen« mit seit Juni 2007 (dem Zeitpunkt der Fusion zur Linken) erschienenen ausgewählten Beiträgen ist auf 143 Autorinnen und Autoren und 1.316 Artikel angewachsen.