Liebe Genossinnen und Genossen,
liebe Leserinnen und Leser,
anläßlich des 65. Jahrestages des 8. Mai war ich zum siebenten Mai eingeladen zu einer Feier ins Theater an der Parkaue in Berlin-Lichtenberg. Im Ortsteil Karlshorst dieses Stadtbezirks wurde am 8. Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation Deutschlands besiegelt. Der Abend im Theater war getragen vom Gedanken des Friedens und des Sieges der Roten Armee sowie an die 50 Millionen Menschen, die in diesem Krieg ihr Leben verloren haben. In dieser politisch und künstlerisch gestalteten Veranstaltung sprachen die stellvertretenden Vorsitzenden der Fraktion DIE LINKE, Genossin Gesine Lötzsch und Klaus Ernst. Kurze Ansprachen hielten die Botschafter Rußlands, der USA, Großbritanniens und Frankreichs. Die Forderung der Veranstalter und der Teilnehmer: Der 8. Mai muß Staats-Feiertag sein!
2010 eingeebnet, nivelliert – staatlich mit einem Bagger – die Ernst Thälmann-Gedenkstätte in Ziegenhals bei Berlin. Ich nenne das eine zweite Ermordung des populären Arbeiterführers Ernst Thälmann! 1944 hieß es: "Ist hinzurichten" – 2010 heißt es: "Ist plattzumachen". Für die damalige KPD war Thälmann schlechthin der populärste Arbeiterführer – für wahrhafte Linke ist er es auch noch heute. Gegen diese Untat ist öffentlicher Protest zwingend. Die "junge Welt" veröffentlichte am 20. Mai einen Auszug aus der Rede von Professor Heinrich Fink, Bundesvorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten, gehalten am Mittwoch, den 19. Mai, in Potsdam auf einer Demonstration des Freundeskreises Ernst Thälmann Gedenkstätte: "Setzen wir denen, die für den Abriß der Gedenkstätte verantwortlich sind ... unseren gemeinsamen Widerstand entgegen", forderte er. Das Mitglied des Parteivorstands der LINKEN Helmut Scholz (MdEP) erklärte am 4. Mai: "Die … Beseitigung der Thälmann-Gedenkstätte in Ziegenhals ist empörend. Nur wenige Tage vor dem Tag der Befreiung widerspiegelt der Abriß jener Tagungsstätte, in der Ernst Thälmann im Februar 1933, kurz vor seiner Verhaftung, im Kreis der KPD-Führung zum Kampf gegen die Nazi-Diktatur aufrief, einen mehr als fragwürdigen Umgang mit der deutschen Vergangenheit und dem antifaschistischen Widerstand. Mißachtet wird zugleich der Wille vieler Bürgerinnen und Bürger über Parteigrenzen hinweg, einen Ort des Gedenkens an den von den Faschisten eingekerkerten und ermordeten Führer der deutschen Arbeiterbewegung zu erhalten. Die ‚Entsorgung’ antifaschistischer Geschichte und der Traditionen der Arbeiterbewegung ist ein verheerendes politisches Signal."
SPD und Grüne in Nordrhein-Westfalen brachen Gespräche mit der Links-Partei ab. Die SPD-Landesvorsitzende Hannelore Kraft redet nun mit der CDU über eine große Koalition in NRW. In Bremen, wo 2011 gewählt wird, posiert die SPD bereits für "Rot-Rot-Grün". Aufmerksamkeit, ja Vorsicht, ist geboten.
In Kürze kommt "Thälmann, ein Report" von Eberhard Czichon (DKP) und Heinz Marohn (KPF, DIE LINKE).
Weiterhin links grüßend Heinz