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Mitteilungen der Kommunistischen Plattform

Kleine Mitteilungen

Kurznachrichten

 

Tag der Erinnerung und Mahnung 2023 - Für eine Welt des Friedens und der Freiheit – Gemeinsam gegen Krieg und Faschismus am Sonntag, 10. September 2023:

13 bis 22 Uhr, Franz-Mehring-Platz 1, 12043 Berlin / Nähe Ostbahnhof: Musik, Ausstellun­gen, Diskussionen, Infostände, Essen und Trinken. Aus dem Programm: 14:15 Uhr, Ernst Busch-Chor mit internationalen Kampfliedern. Im Münzenbergsaal, an der Bühne vor dem Haus und im Raum 017: verschiedene Diskussionsrunden.

11 Uhr Antifaschistischer Fahrradkorso, Brandenburger Tor, Pariser Platz.

Der Tag der Erinnerung und Mahnung steht in der Tradition des Tages der Opfer des Faschismus, der zum ersten Mal am 9. September 1945 begangen wurde.

www.tag-der-mahnung.vvn-bda.de  

 

Termine für die Friedensbewegung:

Sonntag, 10. September 2023: Veranstaltung der Initiative »Frieden schaffen!« in Frankfurt am Main.

Montag, 11. September 2023: 50 Jahre Faschistischer Putsch in Chile.

Dienstag, 3. Oktober 2023: möglicher bundesweiter Friedens-Aktionstag.

Dienstag, 3. Oktober 2023, 11:30 Uhr: Demonstration an der Bundeswehr- und NATO- Kommandozentrale in Kalkar, für Frieden, Entspannungspolitik und Abrüstung! RednerIn­nen: Sevim Dagdelen (MdB Die LINKE), Bernhard Trautvetter (Bundesausschuss Friedens­ratschlag), Wilfried Porwol (DFG-VK Kleve).

Samstag, 14. Oktober 2023: Demonstration gegen das Atomkriegsmanöver »Steadfast Noon« in Nörvenich.

9. und 10. Dezember 2023: Bundesweiter Friedensratschlag in Kassel.

 

Gina Pietsch und Fabio Costa (p.)mit ihrem Programm POR TODO CHILE am 11. September 2023 und danach:

Montag, den 11. September 2023, 18:30 Uhr, Rosa-Luxemburg-Saal, Kleine Alexanderstr. 28, 10178 Berlin, Kontakt: kpf@die-linke.de.

14. September 2023, 20 Uhr, Zimmer 16, Florastraße 16, 13187 Berlin, 030 48096800.

18. September 2023, 18:30 Uhr, Café Sibylle, Karl-Marx-Allee 72, 10243 Berlin, 030 29784378.

19. September 2023, 19:30 Uhr, Stadtteilzentrum Vorderer Westen, Elfbuchenstraße 3, 34119 Kassel.

26. September 2023, 17:30 Uhr, Wohnungsgenossenschaft Merkur, Volkradstr. 9e, 10319 Berlin, 030 51588716.

29. September 2023, 18:30 Uhr, Fontane Klub, Ritterstraße 69, 14470 Brandenburg an der Havel, 03381284728.

www.ginapietsch.de

 

RotFuchs-Regionalgruppen laden ein (www.rotfuchs.net):

- Strausberg: Am 7. September um 15 Uhr spricht Miriam Näther (AG Cuba Sí) im Mehrge­nerationenhaus Strausberg, 15344 Wirtschaftsweg 70 (Eingang über Steremat) zum Thema: Kuba heute, Perspektiven und Solidarität.

- Güstrow: Am 21. September um 16 Uhr spricht die Politikerin Prof. Dr. Christa Luft im Haus der Generationen der Volkssolidarität, 18273 Weinbergstraße 28, zum Thema: Von der Zeitenwende zum Epochenumbruch – Symptome, Kritik und Schlussfolgerungen für linke Politik.

- Rostock: Am 30. September um 10 Uhr spricht Dr. Hans-Jürgen Joseph (Generalstaats­anwalt der DDR) im Mehrgenerationenhaus Evershagen, 18106 Maxim-Gorki-Straße 52, zum Thema: Der Rechtsverkehr in Strafsachen zwischen der DDR und der BRD.

 

Im Seniorenklub des Vereins Helle Panke e.V. (https://www.helle-panke.de):

Dienstag, 19. September 2023, 10 bis 12 Uhr im Karl-Liebknecht-Haus, Kleine Alexander­str. 28, 10178 Berlin: Ralph Dobrawa, Rechtsanwalt aus Gotha, hat den Lebensweg von Friedrich Karl Kaul wissenschaftlich erforscht. Er referiert über »Peter Hacks und Friedrich Karl Kaul – Freunde auf Zeit?« 

 

Unsere Rente – kein Spielball für BlackRock & Co. Menschenwürdige Renten für Alle – wie in Österreich: 7. Oktober 2023, 13 – 18:30 Uhr, Kiezraum Dragonerareal, Zugang Ecke Obentrautstr./Mehringdamm, Berlin. Veranstalter: Initiative BlackRockTribunal; RentenZu­kunft e.V.; Arbeitskreis Internationales (AKI) der Industriegewerkschaft Metall (IGM) Berlin; AK gegen Deregulierung und Privatisierung Berlin. Referenten: Ursula Klingmüller, Reiner Heyse, Holger Balodis, Verena Bentele, Werner Rügemer. Matthias W. Birkwald, Josef Wöss.

https://www.blackrocktribunal.de

 

»Zwei Seiten einer Medaille«

Bei der Gedenkveranstaltung [1] zum 78. Jahrestag des Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, die am 6. August 2023 an der Friedensglocke im Berliner Friedrichshain stattfand, wandten sich die Redner – darunter Dr. Wolfram Adolphi (s. Seite 9-11 in diesem Heft), Oberstleutnant a.D. der Bundeswehr Jochen Scholz und Dr. Gesine Lötzsch – gegen Atomwaffen, gegen Aufrüstung und Kriegsvorbereitung. Besonders beeindrucken die Beiträge aus Japan: Eine japanische Schülergruppe unter Leitung von Herrn Masao Fukumoto berichtet über ihre Erfahrungen: Zur Zeit der Reaktorkatastrophe waren die heute 15 bis 18 Jahre alten Schüler noch sehr klein. Sowohl nach dem Atombombenabwurf als auch nach der Reaktorkatastrophe hätten die Betroffenen dasselbe Schicksal, nämlich: sie werden diskriminiert. Die Schüler der Gruppe haben es alle erlebt, abgelehnt zu werden, weil sie aus dem kontaminierten Fukushima kamen. Und sie wären heute auch deswegen nach Deutschland gekommen, um hier etwas über erneuerbare Energien zu lernen. Das sei eine erfreuliche Botschaft, betonte Herr Fukumoto.

Frau Yu Kajikawa, Sprecherin von »Sayonara Nukes Berlin«, bittet darum, auch an die Opfer der Atomkatastrophe in Fukushima im März 2011 zu denken, und betont »Für mich sind Atomwaffen und Atomenergie zwei Seiten derselben Medaille. Japan will in den nächsten Tagen schon beginnen, gefiltertes, aber noch radioaktiv verseuchtes Wassser aus dem havarierten Kernkraftwerk Fukushima Daiichi verdünnt ins Wasser zu entsorgen. Wie wir wissen, war es im März 2011 infolge eines schweren Erdbebens und eines Tsunamis im AKW Fukushima Daiichi zu einem Super-GAU gekommen. In deren Folge wurden große Mengen an radioaktivem Material freigesetzt. Sie kontaminierten Luft, Böden, Wasser und Nahrungsmittel in der land- und meerseitigen Umgebung, und auch heute noch.

Mehr als 12 Jahre danach geht der damals ausgerufene nukleare Notfall in der Umgebung weiter. Über 20.000 sind noch immer offiziell als Evakuierte gemeldet. Die havarierten Reaktoren müssen weiter mit Wasser gekühlt werden, obwohl keine geschlossenen Kühl­kreisläufe mehr existieren. Durch einsickernden Regen und Grundwasser nimmt die Menge verstrahlten Wassers täglich zu. Inzwischen sind das mehr als 1,3 Millionen Tonnen. Die­ses Wasser will Japan gefiltert und verdünnt ins Meer ableiten. Dafür wurde ein rund einen Kilometer ins Meer ragender Tunnel fertiggebaut. Am 4. Juli gab die Internationale Atomenergiebehörde IAEA grünes Licht.« Die japanische Regierung und der Betreiber Tepco behaupteten, dass das Wasser mit Radionukliden mit Filtersystemen bis zur Unbedenklichkeitsgrenze behandelt werde. Hauptsächlich bliebe nur das Isotop Tritium, das sich nicht herausfiltern lässt. Aber alle Atomkraftwerke der Welt gäben sowieso routinemäßig tritiumhaltiges Wasser ab. Also gäbe es keine Gefahr.

»Aber das stimmt leider so nicht«, sagt die Rednerin, denn: »Das in Fukushima Daiichi gelagerte Wasser ist radioaktiver Müll in flüssiger Form, das über geschmolzene Brennelemente geflossen ist, und nicht zu vergleichen mit tritiumhaltigem Wasser aus AKWs im Normalbetrieb. Die Filteranlagen können dem Wasser nicht alle Radionuklide entziehen. Es wird suggeriert, Tritium, ein Isotop von Wasserstoff, wäre das einzige Radionuklid, das nach der Aufbereitung übrigbleibt. Tatsächlich sind aber auch Cäsium 134 und 137, Strontium 90, Cobalt 60, Kohlenstoff 14 oder Jod 129 unter anderem enthalten.«

Die Auswirkungen von Tritium auf das Ökosystem und die Nahrungskette seien viel zu wenig untersucht: »Ab welcher Menge darf etwas als unbedenklich bewertet werden, von wem? – Anstatt die Bevölkerung vor weiteren Gefahren durch Strahlen zu schützen, verbreitet die japanische Regierung lieber ein Märchen. Ein bisschen Radioaktivität sei unbedenklich, vielmehr sei Angst das Übel des Problems. Sie organisiert eine Reihe von Kampagnen. Mentale Dekontaminierung! sagen sie, in denen manipulative Wertungen im großen Stil mit einseitigen Schlussfolgerungen von Pro-Atom-Wissenschaftlern wiederholt werden.«

»Das Meer ist aber kein Müllentsorgungsort«, sagt Frau Yu Kajikawa und verweist auf die Proteste der Nachbarländer. »Es ist unverantwortlich, die Kontamination noch mehr auszubreiten anstatt sie möglichst abzugrenzen«, und sie fordert: »Keine Verklappung verstrahlten Wassers ins Meer, weder in Fukushima noch anderswo.«

Volkmar Vogel

 

Anmerkung:

[1]  Siehe https://www.youtube.com/watch?v=ERgJaOPaquQ [26.8.2023]