Jegliche programmatische Anpassung wäre von Übel
Offener Brief an den Parteivorstand der Partei DIE LINKE
Auf Initiative von Erstunterzeichnern entstand im September der nachstehende offene Brief an den Parteivorstand der LINKEN. Er ist inzwischen von 415 Mitgliedern und SympathisantInnen unterschrieben worden. Die Unterschriftensammlung wird bis zum Tag der Luxemburg-Liebknecht-Ehrung am 9. Januar 2011 weitergeführt. Die Leser der "Mitteilungen" werden gebeten, diese Aktion zu unterstützen und nach Möglichkeit auch selber Unterschriften zu sammeln, die an folgende Adressen übermittelt werden können: Rim Farha, Rudolf-Grosse-Straße 2, 10318 Berlin, oder per E-Mail an: thomas.hecker@email.de oder per Fax an: (03221) 23 46 640.
Wir beabsichtigen, in der Februar-Ausgabe der "Mitteilungen" die Namen aller Unterzeichner zu veröffentlichen (Red.).
Liebe Genossinnen und Genossen, den am 20. März 2010 vorgelegten Programmentwurf für die Partei DIE LINKE haben wir vorwiegend positiv aufgenommen. Es war und ist an der Zeit, solch deutliche Worte zur Charakterisierung des "modernen" Kapitalismus auszusprechen. Mit dem Programmentwurf haben "einige – auch Spitzenfunktionäre – [die] den Entwurf sofort, vor jeder Diskussion, mehr oder weniger verrissen haben" [Gesine Lötzsch auf dem ND-Pressefest am 19. Juni 2010, www.neues-deutschland.de] Schwierigkeiten. Auch das forum demokratischer sozialismus (fds) beteiligt sich in seinen jüngsten 13 Thesen an diesem Verriß.
Wir nicht! Die Klarheit der Kapitalismusanalyse des Programmentwurfs muß erhalten bleiben. Das gilt besonders für die Kernaussagen zur Eigentumsfrage. Die klaren Aussagen zur außenpolitischen Ausrichtung unserer Partei müssen unangetastet bleiben. DIE LINKE ist gegen Kriegseinsätze ohne Wenn und Aber, programmatisch und im politischen Tagesgeschäft. Und noch etwas liegt uns besonders am Herzen: Die Beibehaltung der im Programmentwurf fixierten inhaltlichen Kriterien für Regierungsbeteiligungen.
Der Innenminister will die weitere Charakterisierung der LINKEN von ihrem zukünftigen Programm abhängig machen. Ähnliche Töne hören wir wieder und wieder von SPD- und Grünen-Politikern. Das zukünftige Programm der LINKEN muß den Grunderfahrungen, -stimmungen und grundsätzlichen Zielvorstellungen der Parteibasis entsprechen. Jegliche programmatische Anpassung wäre von Übel.
Erstunterzeichner: Dr. Hans Bauer, Berlin; Prof. Dr. Horst Bednarek, Berlin; Ursula Benjamin, Berlin; Norbert Berentz, Berlin; Egon Bethge, Berlin; Martina Beyer, Berlin; Prof. Dr. Gretchen Binus, Berlin; Heinrich Brendel, Berlin; Sonja Brendel, Berlin; Arne Brix, Berlin; Ellen Brombacher, Berlin; Heinz Bujack, Berlin; Traute Buttler, Berlin; Sevim Dagdelen, MdB; Dorothea Döring, Berlin; Viktor Durniak, Berlin; Erika Eberlein, Berlin; Dr. Hans Erxleben, Berlin; Rim Farha, Berlin; Prof. Dr. Edeltraut Felfe, Greifswald; Prof. Dr. Heinrich Fink, Berlin; Klaus Flemming, Berlin; Marko Frenzel, Berlin; Thomas Fritsche, Berlin; Wolfgang Galle, Dr. Regina Girod, Berlin; Victor Grossman, Berlin; Karl-Friedrich Gruel, Berlin; Heike Hänsel, MdB; Martin Hantke, Bochum; Thomas Hecker, Berlin; Gerhard Heinert, Berlin; Dr. Ernst Heinz, Berlin; Prof. Dr. Uwe-Jens Heuer, Berlin; Dr. Jörg Heur, Berlin; Moritz Hieronymi, Berlin; Erika Hofmann, Berlin; Gerhard Hofmann, Berlin; Inge Höger, MdB; Klaus Höpcke, Berlin; Helmut Horatschke, Berlin; Stephan Jegielka, Berlin; Ulla Jelpke, MdB; Dr. Ursula Joseph, Berlin; Prof. Dr. Heinz Karl, Berlin; Prof. Dr. Hermann Klenner, Berlin; Regina Klöhn, Berlin; Günter Kloor, Berlin; Heidi Kloor, Berlin; Gertraud Korf, Berlin; Ingrid Kröning, Berlin; Hans Peter Krüger, Berlin; Horsta Krum, Berlin; Hans-Joachim Langhans, Berlin; Inge Laser, Berlin; Kurt Laser, Berlin; Dr. Daniel Lewin, Berlin; Hans Max Loeffler, Berlin; Markus Lohmann, Berlin; Rolf Mauersberger, Berlin; Gisela Meinecke, Berlin; Ernst Melle, Berlin; Kornelia Möller, MdB; Prof. Dr. Harry Nick, Berlin; Eberhard Panitz, Berlin; Dr. Arthur Pech, Schöneiche; Renate Pfeiler, Berlin; Renate Pradella, Berlin; Karl Remiarc, Berlin; Brigitte Schmehl, Berlin; Carsten Schulz, Berlin; Hans Schulze, Berlin; Brigitte Semmelmann, Berlin; Helmut Semmelmann, Berlin; Dedo Staubesand, Berlin; Werner Stenzel, Berlin; Detlef Stoklossa, Berlin; Vera Teller, Berlin; Dr. Volkmar Vogel, Berlin; Jutta Weinert, Berlin; Fritz Wengler, Berlin; Hanna Wichmann, Berlin; Elisabeth Wissel, Berlin.