Grundwerk des Naziterrors ist keine Unterrichtshilfe
Hans Erxleben, Berlin
Ich schließe mich der Sichtweise von Ellen Brombacher im Umgang mit Hitlers Hetzschrift "Mein Kampf" an. Zu den Beschlüssen des letzten Berliner Landesparteitages zählte ja auch ein von Ellen Brombacher eingebrachter Dringlichkeitsantrag, wonach sich Die Linke dagegen ausspricht, dass Hitlers antisemitisches Machwerk "Mein Kampf" im Schulunterricht zu benutzen ist, wie es ein Berliner Schuldirektor im Oktober öffentlich gefordert hatte. Im Beschluss wird dagegen das Hitler-Buch als pures Gift, blanker Hass und verbrecherische Demagogie bezeichnet, das als Unterrichtslektüre ohne Wenn und Aber abzulehnen sei. Debatte und Abstimmung zeigten, dass das nicht alle in der Linken so sehen.
Wie aktuell und notwendig dieser Beschluss ist, bezeugte dann auch die November-Ausgabe des Magazins "Cicero", das dem Thema gewidmet war, warum Hitlers wirres Werk "Mein Kampf" nicht weiter tabuisiert und nach dem Ende 2015 auslaufenden Urheberrechtsschutz frei verkäuflich sein sollte. Da ist der früheren Vorsitzenden des Zentralrats der Juden Charlotte Knobloch zuzustimmen, die geprüft wissen will, ob dies nicht den Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllt.
Als Leserbrief im nd vom 11. Dezember, S. 4, veröffentlicht
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