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Mitteilungen der Kommunistischen Plattform

Gewinnend und kämpferisch

Zum Tod von Heinz Marohn

»Euer Heinz«, das war ein Markenzeichen, mit dem er uns, die Leserinnen und Leser der »Mitteilungen der Kommunistischen Plattform der PDS« und »... der Partei DIE LINKE«, lange begleitete – auch noch, nachdem er im Jahr 2008 die Funktion des Chefredakteurs aus gesundheitlichen Gründen niederlegen musste. In der von ihm im August 1991 gegründeten Redaktion blieb er Mitglied bis zuletzt. Aber nicht nur in Editorials auf den vorletzten Umschlagseiten war er unser Heinz. Er genoss hohes Ansehen in der Partei, bei Bündnispartnern, im Wohngebiet und nicht zuletzt in der Kommunistischen Plattform, die er als einer ihrer ersten Aktivisten seit Anfang 1990 zu entwickeln half. Immer folgte er dem Grundsatz, an der Basis – vor allem der Partei – zu wirken sei die wichtigste Aufgabe für Angehörige der KPF, um sozialistisches Gedankengut zu bewahren und wieder wirksam zu machen. Das lebte er uns vor, während er gleichzeitig verantwortungsvolle Aufgaben übernommen hatte. In den 90er Jahren war er als einer der KPF-Bundessprecher bzw. zuvor als Mitglied der Zentralen Koordinierungsgruppe bekannt. Überall erlebten seine Weggefährten ihn als standhaften Genossen mit Selbstdisziplin und politischem Einfühlungsvermögen, gepaart mit der Fähigkeit, andere Menschen zu überzeugen und zu gewinnen, sei es vor großem Publikum oder im kleinen Kreis. In seiner Gegenwart konnte man lernen, kulturvoll zu debattieren und mit Qualitätsanspruch zu arbeiten. Weiter zurück als unsere enge Bekanntschaft mit ihm reicht sein wissenschaftliches und publizistisches Wirken: »Heinz Marohn war, wenn man so will, der Klub- und Kulturhausforscher der DDR.« (Horst Groschopp). Vom Elektroschlosser zum Kulturwissenschaftler führte sein Weg über das Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen der DDR und die Promotion an der Humboldt-Universität Berlin. Und im Rentenalter setzte er seine Studien zur Geschichte der Arbeiterbewegung gemeinsam mit Eberhard Czichon fort. »Das Geschenk« und »Thälmann. Ein Report« lauten die Titel der auf umfangreichem Archivmaterial fußenden, streitbaren Monografien beider. Heinz, der am 3. Februar 1922 in der Mitte Berlins Geborene, arbeitete auch zur Geschichte seines Bezirks Friedrichshain, mit Broschüren über Paul Singer und Richard Sorge. Am 31. Juli 2015 ist unser Genosse Heinz Marohn verstorben. Wir werden sein Vermächtnis bewahren.

Für die Redaktion der »Mitteilungen«: Volkmar Vogel, für die Bundessprecher der KPF: Ellen Brombacher, Thomas Hecker, Jürgen Herold, Friedrich Rabe