Zum Hauptinhalt springen
Mitteilungen der Kommunistischen Plattform

Gerecht geht – mit uns

Bernd Riexinger, Vorsitzender der Partei DIE LINKE

Deutschland ist eines der reichsten Länder der Welt - und gleichzeitig sind immer mehr Menschen arm. Nicht nur jene in der Hartz-IV-Mühle. Armut macht nicht einmal mehr halt vor regulär Beschäftigten. Jeder Vierte muss heute für einen Niedriglohn arbeiten. So wie viele - insbesondere weibliche - Beschäftigte im Einzelhandel, denen die Konzerne die Tarifverträge gekündigt haben. Die Branche ist ohnehin schon geprägt durch befristete Jobs mit geringer Arbeitszeit, durch Arbeit am Abend, am Wochenende oder Feiertagen. Jetzt wollen die Unternehmen, die Milliarden gescheffelt haben, neue Niedriglohngruppen einführen, Spät- und Wochenendzuschläge kürzen.

Das passt ins Bild. Finanziell haben in den vergangenen Jahren fast ausschließlich die Unternehmen und Reichen profitiert. Konzerne machten Rekordgewinne und durften sich dennoch bei der Steuer arm rechnen. Immer mehr Manager erhalten Summen, die beim Rest der Gesellschaft Schwindelgefühle erzeugen. Doch Vorsicht: Während uns noch schwindelig ist, sehen viele Reiche zu, wie sie ihr Geld in sonnige oder verschneite Oasen schaffen und dem Gemeinwesen vorenthalten. Vermögen ist bei uns noch ungleicher verteilt als Einkommen. Diese Vermögenskonzentration ist das Ergebnis einer gigantischen Umverteilung von unten nach oben. Dazu gehörten Steuerreformen, die Reiche und Unternehmen beschenkt haben, aber auch das Ende der Vermögensteuer.

DIE LINKE ist angetreten, um die gesellschaftlichen Verhältnisse in diesem Land nach links zu verschieben. Mindestlohn, Mindestrente, sanktionsfreie Mindestsicherung, die Regulierung von Arbeitsverhältnissen, Steuergerechtigkeit. Wir haben diese Themen im Zusammenspiel mit sozialen Bewegungen in die Diskussion gebracht. Es ist doch kein Zufall, dass heute alle Parteien von sozialer Gerechtigkeit reden, ohne allerdings zuzugeben, dass sie das Wort sozial ohne unseren Druck nicht einmal buchstabieren könnten. Jetzt gilt es, den zweiten Schritt zu machen - auf die soziale Rhetorik muss eine soziale Politik folgen. Ohne unseren parlamentarischen und außerparlamentarischen Druck wird auch dies nicht gelingen. Deshalb braucht es wieder eine starke LINKE im Bundestag, die den anderen Parteien und diesem Land mehr soziale Gerechtigkeit abverlangt.