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Mitteilungen der Kommunistischen Plattform

Gegen Rassismus, Neonazismus und Krieg

Aufruf zum Aktionstag

Aktionstag am Sonntag, den 8. September 2013, 13 bis 18 Uhr, Tempelhofer Feld neben ehemaligem Flughafengebäude, Zugang Columbiadamm:

Gestern wie heute ...

Die Tradition, den zweiten Sonntag im September als Mahn- und Gedenktag für die Opfer des Faschismus zu begehen, begründeten 1945 in der unmittelbar hinter dem Tempelhofer Feld liegenden Neuköllner Werner-Seelenbinder-Kampfbahn Überlebende der Zuchthäuser und Konzentrationslager.

In ihrem Geiste treten wir am „Aktionstag gegen Rassismus, Neonazismus und Krieg“ für ein friedliches und gleichberechtigtes Miteinander der Menschen ein, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Alter, sozialem Status, Religionszugehörigkeit, Lebensentwürfen und Überzeugungen ein. 2013 jährt sich die Machtübertragung an die Nazis zum achtzigsten Male. Die Geschichte des Tempelhofer Feldes ist eng mit dem Terror des Naziregimes verbunden.

  • Hier befand sich das Columbiahaus, das 1933 erst als Gefängnis der Gestapo und dann als Konzentrationslager der SS genutzt wurde. An die zehntausend Antifaschisten wurden hier von 1933 bis 1936 weggesperrt, gefoltert und auch ermordet.
  • Tausende Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter waren hier in Baracken untergebracht und mussten im Flughafengebäude in der Rüstungsproduktion unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten.

Es ist an der Zeit, bei der Gestaltung des Tempelhofer Feldes einen Informations- und Gedenkort für KZ-Haft und für Zwangsarbeit zu schaffen. Die Ausgrabungen an den authentischen Orte des Leidens dürfen nicht überbaut werden.

... das Problem bleibt Rassismus!

Seit 1990 wurden über 170 Menschen von Neonazis ermordet. Der sogenannte Nationalsozialistische Untergrund (NSU) konnte über zehn Jahre unter den Augen der Polizei- und Verfassungsschutzbehörden morden. Die Untersuchungsausschüsse des Bundes und der Länder fördern tagtäglich neue Ungeheuerlichkeiten staatlicher Ignoranz und rassistischen Behördenhandelns zutage. Statt die Mörder zu suchen, drangsalierten die Ermittler jahrelang die Angehörigen der Mordopfer und reproduzierten damit den Rassismus der Mörder. Ein großer gesellschaftlicher Aufschrei bleibt bis heute aus. Nur langsam wächst die Erkenntnis: Rassismus ist konstituierend für den bundesdeutschen Staat, für die Mehrheitsgesellschaft genauso wie für die Netzwerke der alten und neuen Nazis. Wir fordern die umgehende Aufklärung des „Versagens“ von Politik und Sicherheitsbehörden, sowie Transparenz über die Zusammenarbeit von Verfassungsschutzbehörden mit den Nazi-Organisationen. Wir brauchen eine aktive permanente Gegenöffentlichkeit unter Teilnahme vieler zivilgesellschaftlicher Initiativen und unabhängiger antirassistischer Gruppen und Organisationen.

Solidarität mit den Opfern von institutionellem und alltäglichem Rassismus! Teilhabe aller Menschen an Wohlstand, sozialen und demokratischen Rechten! Schluss mit Abschiebungen, Residenzpflicht und Arbeitsverbot! Stopp der Verfolgung von Roma in Osteuropa und überall! Keine Toleranz für faschistische Ideologie und Gewalt!

Tag der Erinnerung und Mahnung 2013: www.tag-der mahnung.de