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Mitteilungen der Kommunistischen Plattform

Erinnerung an Reiner Zilkenat

Ellen Brombacher und Volkmar Vogel

 

Am 26. Februar 2020 verstarb unser Genosse Dr. Reiner Zilkenat. Er war Historiker und Kommunist. Viel ist in den vergangenen Wochen über seinen Lebensweg geschrieben worden. [1] Das soll hier nicht wiederholt werden. Genosse Professor Heinz Karl, selbst Historiker, sagte uns vor nicht allzu langer Zeit: »Was Reiner macht, hat Qualität, ist seriös.« Wir sind ihm zutiefst dafür dankbar, dass er seit Jahren für unsere Mitteilungen schrieb [2], nicht nur zu seinen Arbeitsschwerpunkten, der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung und dem Aufstieg der NSDAP. Nicht nur einmal meldete er sich und sagte, es wäre gut, zu diesem oder jenem Thema etwas zu machen. Und dann schrieb er, lieferte immer pünktlich und fragte nach, ob wir das so gebrauchen könnten. Immer konnten wir es so gebrauchen. Er war ein so guter Wissenschaftler und zugleich frei von jedem Dünkel. Wir freuten uns immer, wenn Reiner zu unseren Konferenzen kam und er war wohl auch gerne bei uns. Noch im September 2019 nahm er an einer Bundeskoordinierungssitzung teil und führte mit uns ein hochspannendes Seminar zur Problematik »Tut sich die Linke seit jeher schwer mit der nationalen Frage?« Es war eine Stunde der Dialektik. Reiner war ein wunderbarer Mensch. Bis zum Schluss hat er gearbeitet. Eine seiner letzten ungedruckten Arbeiten dokumentieren wir heute. Sie basiert auf einem Vortrag, den Reiner Zilkenat am 5. September 2019 auf der Konferenz »So werden Kriege gemacht« bei der Hellen Panke e.V. Berlin gehalten hat und liefert Argumente gegen die kriegsvorbereitende Geschichts-umdeutung in den großen Medien, mit denen die tatsächlich Schuldigen am 2. Weltkrieg mehr und mehr entlastet, dafür aber in Moskau gesucht werden sollen. Wir werden Reiner nie vergessen. Wie wir die Lücke schließen sollen, die er hinterlässt, nicht zuletzt als unser Autor, wissen wir noch nicht.                                              

 

Anmerkungen:

[1]  Hier ein ausführlicher Nachruf: www.jungewelt.de/artikel/373576.nachruf-immer-an-bord.html.

[2]  Zum Beispiel im Juli 2014: kpf.die-linke.de/mitteilungen/detail/news/vaterlandsverteidigung-oder-diesem-system-keinen-mann-und-keinen-groschen. Oder im Mai 2018: kpf.die-linke.de/mitteilungen/detail/news/paul-robesons-verhoer-am-31-mai-1948-die-unamerikanischen-aktivitaeten-und-der-kalte-krieg. Oder im Januar 2019: kpf.die-linke.de/mitteilungen/detail/news/weltuntergangs-szenarien-daniel-ellsberg-ueber-us-amerikanische-atomkriegsplaene.

 

Mehr von Ellen Brombacher in den »Mitteilungen«: 

2020-02: Den Kalten Krieg stoppen, damit es kein heißer wird, Eine Erklärung wider den Irrsinn

2019-11: Gift des Hasses

2019-04: Ein Antrag und sein Werdegang