Don’t push back!
Pro Asyl e.V., März 2014
Am 20. Januar 2014 kam es zu einer tödlichen Bootskatastrophe nahe der griechischen Insel Farmakonisi: 11 Flüchtlinge starben, acht Kinder und drei Frauen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kamen sie bei einer völkerrechtswidrigen Push-Back-Operation der griechischen Küstenwache ums Leben. Das Fischerboot mit 27 Menschen aus Afghanistan und Syrien kenterte nahe der Insel Farmakonisi, im Schlepptau eines griechischen Küstenwacheschiffes. Die 16 Überlebenden ... berichteten, das Schiff der Küstenwache habe ihr Boot in Schlepptau genommen und sei dann bei unruhiger See mit hoher Geschwindigkeit in Richtung türkische Küste gerast. Bevor ihr Boot kenterte, hätten die Flüchtlinge in Panik um Hilfe geschrien und auf die an Bord befindlichen Kinder hingewiesen.
PRO ASYL fordert: Alle Push-Back-Operationen sind sofort zu beenden. Es muss sichergestellt werden, dass Schutzsuchende EU-Territorium erreichen und dort internationalen Shutz beantragen können. - Die EU muss sich ihrer Mitverantwortung stellen. Der Einsatz der europäischen Grenzschutzagentur Frontex in der Ägäis ist sofort zu stoppen. - Es muss sofort eine unabhängige internationale Untersuchungskommission eingerichtet werden, die die Ereignisse vom 20. Januar 2014 ermittelt und jede Vertuschung von Beweisen verhindert. – Die schwer traumatisierten Überlebenden brauchen unsere Hilfe. Manche von ihnen haben Angehörige in Deutschland. Sie sollten zu ihrer Familie dürfen und unverzüglich Aufnahme finden.
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