Die Waffe der Kritik braucht ein Magazin …
Michael Mäde, Berlin
Liebe Genossinnen und Genossen der Kommunistischen Plattform,
im Januar informierte der Verlag 8. Mai, in dem unter anderem die Tageszeitung junge Welt erscheint, dass die Kulturzeitschrift Melodie & Rhythmus vorerst nicht mehr erscheinen könne. Sie wurde 1957 gegründet und war das beliebteste Musik- und Kulturmagazin der DDR. Nach 1990 eingestellt, erschien sie seit 2004 wieder. 2009 übernahm der Verlag 8. Mai die Herausgeberschaft, 2017 wurde die M&R zu einem Magazin für Gegenkultur weiterentwickelt.
Grund für die Einstellung waren jedoch nicht die schlechten Verkäufe nach der Umstellung, sondern die Tatsache, dass ein solch ambitioniertes Projekt auf festen Füßen stehen muss, sowohl finanziell als auch personell. Das war nicht gegeben.
In Anbetracht der Tatsache, dass ein linkes Magazin für Gegenkultur angesichts der zunehmenden Rechtsentwicklung aber heute besonders wichtig ist, und unter dem Eindruck der zahlreichen Interventionen und Rückmeldungen von Leserinnen und Lesern, Künstlern und anderen Kulturschaffenden, wurde im Verlag 8. Mai beschlossen, Bedingungen für die weitere Herausgabe der M&R zu schaffen. Wir sind uns dabei bewusst, dass es dazu auch erforderlich ist, dieses Magazin auch inhaltlich weiter zu entwickeln. Dazu findet im Verlag, aber auch mit den das Projekt unterstützenden Künstlern, eine intensive Debatte statt. In einem ersten Schritt sollen bis zum 30. Juni 2018 1.000 neue Abonnenten gefunden werden. Wird dieses Ziel erreicht und die ersten Anzeigenkunden für Jahresverträge gewonnen, kann die nächste Ausgabe der Melodie & Rhythmus am 15. Dezember 2018 wieder erscheinen.
Zahlreiche Künstler und Intellektuelle haben bereits erklärt, warum sie die M&R für nötig und unterstützenswert halten, darunter der Theaterregisseur Johann Kresnik, der Kabarettist Christoph Sieber, der Komponist Genoël von Lilienstern und der Rapper Jason Williamson von der Band Sleaford Mods. Der Liedermacher Konstantin Wecker erklärte zum Beispiel: »Dieses Gegenkultur-Magazin ist unverzichtbar in diesen Zeiten, in denen ganz bewusst die Stimmen unterdrückt werden, die im Sinne Brechts eine veränderbare Welt beschreiben und besingen wollen. Jedes M&R-Abo ist ein Ausdruck des Widerstands!«
Wir bitten Euch, liebe Genossinnen und Genossen der Kommunistischen Plattform der Partei DIE LINKE, um eure Hilfe und konkrete Solidarität. Da ein Normalabo lediglich 26,90 Euro im Jahr (vier Ausgaben, Versand ins Ausland zzgl. 10 Euro/Jahr) und ein Förderabo 36,90 Euro pro Jahr kostet, wären wir sehr dankbar, wenn Ihr möglichst zahlreich von der Möglichkeit dieses Abonnements Gebrauch machen könntet. Besonders hilfreich sind Doppelabonnements für 50 Euro im Jahr – neben dem Besteller kann eine weitere Person, eine weitere Institution mit dem Magazin beliefert werden. Das Abonnement tritt erst in Kraft, wenn feststeht, dass die Zeitschrift weiter erscheint. Vorher wird nicht kassiert!
Es gibt aber auch weitere Möglichkeiten, das linke Magazin für Gegenkultur zu unterstützen. Ihr könnt Freunde und Bekannte auf das Magazin aufmerksam machen oder beteiligt Euch mit einer Spende. Alle Möglichkeiten der Unterstützung findet ihr auch unter www.melodieundrhythmus.com. Wir würden uns sehr freuen, wenn Ihr uns bei dem Erhalt dieses linken Kulturprojektes helfen könntet. Wenn ihr Fragen oder Anregungen habt, stehe ich euch gern unter: (030) 53 63 55 – 56 oder mm@jungewelt zur Verfügung.
Mit solidarischen Grüßen, Michael Mäde im Namen von Verlag und Redaktion