Das Vermächtnis
Zum 10. Todestag von Michael Benjamin
Eine der ganz seltenen Komplikationen war eingetreten. Bei tausend solcher Operationen, sagten die Ärzte, kommt sie einmal vor. Mischa hat sie nicht überlebt. Er starb am 7. August 2000. Sechs Jahre danach erschien das Buch "Michael Benjamin: Das Vermächtnis. Bekenntnisse eines Sozialisten."
"Bevor ich das von Werner Wüste mit Zartgefühl und genauer Kenntnis der Materie herausgegebene Vermächtnis-Buch Michael Benjamins zu lesen begann, rechnete ich mit den üblichen Memorabilien: Erinnerungsstücken, Gedankenfetzen, mehr oder weniger zufällig Niedergeschriebenem. Herausgekommen ist hingegen das facettenreiche, aber in sich geschlossene Bild eines feinsinnigen, hoch gebildeten und aufrechten Menschen, eines standhaften Kommunisten, der zeitlebens zu jenen gehörte und über seinen Tod hinaus immer zu ihnen zählen wird, die im Urteil Brechts unverzichtbar sind. [...] Mischa Benjamin blendet nichts Wichtiges aus. Er sortiert die Argumente nicht nach jeweiliger Paßfähigkeit und macht um heiße Eisen keinen Bogen." Klaus Steiniger, Wiederbegegnung mit Mischa Benjamin, RotFuchs 7/2006
"Mit beinahe 300 wissenschaftlichen und publizistischen Veröffentlichungen ... hinterließ er eine Fundgrube an linken Überlegungen und Ideen [...] Er wurde Mitglied der Kommunistischen Plattform, prägte sie als auseinandersetzungsstarke Strömung, die immer von Neuem die geschichtliche Auseinandersetzung als Grundlage zukunfttragender Ideen auf die Tagesordnung setzte ... Nicht nur aus Anlaß seines 75. Geburtstages erinnern Mitglieder unserer Partei an Michael Benjamin. Seine politische Stimme ist gegenwärtig." Lothar Bisky / Oskar Lafontaine, ND, 27.12.2007
"Vor allem aber war Mischa ein guter Mensch. Güte bestimmte sein Verhältnis zu anderen, war maßgebliche Quelle seiner Wertvorstellungen und Überzeugungen. […] Er sah, daß in absehbarer Zukunft nur kleine Schritte des gesellschaftlichen Fortschritts möglich seien. ‚Um aber die Richtung dieser Schritte zu bestimmen, brauchen wir den Sozialismus nicht als unverbindliche Vision, sondern als programmatisches Ziel, als Maßstab politischen Handelns.’ Für Mischa war künftiger Sozialismus ohne Rückgriff auf die Erfahrungen des gewesenen undenkbar." Ellen Brombacher, ND 15.03.2006
Als Hans Modrow erfuhr, daß dieses Buch gemacht wird, sagte er nach kurzem Besinnen: "Aber … man darf ihn nicht auf die Kommunistische Plattform reduzieren. Er war mehr." Eben.
Ausgewählt von Werner Wüste für eine Beilage des RotFuchs 8/2010.
Das Buch "Michael Benjamin: Das Vermächtnis", ca. 290 Seiten, kann für 2,50 € und die Geschichtsdokumentation "Klartexte", ca. 400 Seiten, kann für 19,90 € bestellt werden: per E-Mail an kpf@die-linke.de, per Post an Kommunistische Plattform der Partei DIE LINKE, Karl-Liebknecht-Haus, Kleine Alexanderstraße 28, 10178 Berlin, oder per Fax an (03221) 23 46 640.