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Mitteilungen der Kommunistischen Plattform

Computer-Solidarität geht weiter

Volkmar Vogel, Berlin

Ich möchte über eine Form unserer Solidaritätsarbeit berichten. Die Berliner KPF unterhält seit mehr als 10 Jahren das Solidaritätsprojekt "Computer nach Kuba!". Wir sammeln gebrauchte Computer und Zubehör, rüsten sie auf, prüfen sie und machen sie in Kartons versandfertig, um die Geräte, logistisch vom Verein KarEn e.V. unterstützt, per Container-Schiff an unseren kubanischen Partner zu versenden. Der Partner, das sind die Schulen der PCC, der KP Kubas. Dort werden diese Arbeitsplätze nach wie vor dringend gebraucht. Sie werden insbesondere in der Informatikausbildung (die übrigens in allen kubanischen Bildungseinrichtungen gewährleistet werden muß) eingesetzt. Die Rechner sind in der Mehrzahl 3-5 Jahre alt und laufen noch mindestens weitere 3-5 Jahre in Kuba. Uns motiviert für unsere Arbeit nicht nur dieser Nutzen an sich, sondern auch, daß die Parteischulen zu denjenigen kubanischen Einrichtungen gehören, die hinsichtlich der materiellen Ausstattung am bedürftigsten sind. Gerade die Einrichtungen der Partei sind in Kuba vielfach zur Selbstversorgung aufgerufen – auch dann, wenn es um neue Technik geht.

Unser Projekt entwickelt sich dynamisch. Im Jahr 2010 hatten wir zum ersten Mal in einem Jahr mehr als 100 PC, genauer 102, versandfertig gemacht. Und 2011 wird sich dieses Ergebnis noch deutlich steigern. Wir wissen das deshalb schon lange im voraus, weil wir seit Jahresbeginn bis heute schon von der Anzahl her ebenso viele Sachspenden erhalten haben, wie im Laufe des ganzen Jahres 2010 gesammelt wurden. Eine bedeutende Rolle haben dafür Helfer aus den westlichen Bundesländern gespielt. Dutzende Rechner erhielten wir beispielsweise von einer Gewerkschaftseinrichtung. Und ein Spediteur, der uns kennen- und unsere Arbeit schätzen lernte, hat sie uns kürzlich kostenlos aus Hessen nach Berlin gebracht. Aber auch den zahlreichen kleineren Spendern, die uns ihren Privat-PC überlassen, haben wir herzlich zu danken.

Derzeit führt ein Genosse aus unserer Gruppe in Havanna Gespräche, um die Vereinbarung, die zwischen uns und den Parteischulen besteht, zu aktualisieren. Das erste Signal, was wir von da erhalten haben, lautet: "Unbedingt weitermachen!"

Dabei wird die Arbeit, die wir uns zu leisten vorgenommen haben, nicht nur qualifizierter und intensiver werden, sondern auch im Umfang zunehmen. Unsere Gruppe aus 12 Aktiven, von denen mehrere sich wöchentlich treffen, wird aber nicht im selben Maße wachsen. Das bedeutet, wir müssen Unterstützung organisieren. Ich möchte einige Möglichkeiten dafür nennen:

Wir brauchen gelegentlich kräftige Helfer, wenn es gilt, zu bestimmten Terminen größere Lasten zu bewegen. Heute ist es wichtiger als vor ein paar Jahren, hierbei um Hilfe zu bitten, weil das Durchschnittsalter der Gruppe leider zunimmt und nicht mehr alle Mitstreiter eine sehr gute körperliche Kondition haben.

Beim Beschaffen geeigneter Verpackungen könnten wir Hilfe durch andere Gruppen gebrauchen. Es geht um stabile und preiswerte Kartons, etwa in der Größe von Umzugskartons, aber mit etwas anderen Abmessungen: Sie sollten mindestens zwei längere Seiten haben und nicht nur eine solche, wie das bei den Umzugskartons der Fall ist.

Natürlich kann man jederzeit auch bei uns direkt mitarbeiten.

Die Öffentlichkeitsarbeit des Projektes ist noch stark ausbaufähig. Das, was wir bereits tun, erreicht allerdings schon eine ganze Menge Leute: Wir verteilen in jedem Jahr ca. 2.000 sogenannte "Visitenkarten", das sind kleine Zettel mit der Bitte um Sachspenden und mit unseren Kontaktinformationen. Unser E-Mail-Verteiler erreicht etwa 200 Empfänger, das sind vor allem jene, die das Projekt in der Vergangenheit einmal konkret unterstützt haben. Und nicht zu vergessen sind die regelmäßigen Notizen in den Mitteilungen1. Das heißt, wir haben hier einen Weg, um von Berlin aus auf spezielle Weise Menschen für die KPF zu interessieren, die sich in erster Linie von praktischer Solidarität und von Kuba angesprochen fühlen. Diesen Weg sollten wir, wie ich meine, in der Berliner KPF noch stärker nutzen.

Diskussionsbeitrag auf der Berliner Aktivberatung der KPF am 14. April 2011.