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Mitteilungen der Kommunistischen Plattform

Anmerkungen eines nd-Lesers

Helmut Müller, Berlin

 

Am 4. Oktober 2017 informierte das nd über eine Untersuchung »Nazis in der DDR-Büro­kratie«, durchgeführt vom antikommunistischen »Forschungsverbund SED-Staat« der FU Berlin. Danach waren 1953 mehr als ein Drittel der Mitarbeiter des ZK, der Bezirks- und Kreisleitungen der SED ehemalige Mitglieder der NSDAP oder ihrer Massenorganisationen. Dieser Lesart zufolge war faktisch annähernd jeder Deutsche, der in der Zeit des Faschis­mus lebte, ein Nazi. Ein Pimpf zum Beispiel wird so vergleichbar mit Herrn Hanns Globke und ein HJ-Volkssturm-Kindersoldat irgendwie vergleichbar mit dem Generalstabsoffizier und späteren Generalinspekteur der Bundeswehr Adolf Heusinger. Ich zum Beispiel wurde im April 1944 in die Hitlerjugend übernommen, ohne je in ihr aktiv zu werden. Laut »For­schungsverbund SED-Staat« gehöre ich allerdings zu den Nazis im FDJ-Apparat nach 1945. Ich habe mich, wie ungezählte andere in der Sowjetischen Besatzungszone und später in der DDR für den gesellschaftlichen Fortschritt engagiert, für Antifaschismus und Frieden, und bin gerade deshalb auch für die Bestrafung der Nazi- und Kriegsverbrecher eingetre­ten. An den vom »Forschungsverbund SED-Staat« errichteten Pranger gehören jene in der alten Bundesrepublik, die Faschisten massenhaft mit hohen Ämtern im Staatsapparat und Militär, in Geheimdiensten, in der Justiz und andernorts betrauten.                               

Die nd-Meldung unter dem Titel »Studie untersucht Nazis in DDR-Bürokratie« lautete:

»Berlin. Der Forschungsverbund SED-Staat der Freien Universität Berlin untersucht die Rolle ehemaliger Nationalsozialisten in Wissenschaft und Bildung der DDR. Die Untersuchung kon­zentriere sich insbesondere auf das Ministerium für Volksbildung und das Ministerium für Hoch- und Fachhochschulwesen sowie ihre Vorläuferinstitutionen, teilte die Hochschule am Montag mit. Entgegen der offiziellen Verlautbarungen habe der SED-Staat schon bald nach Ende des Zweiten Weltkrieges ehemalige Nationalsozialisten in Politik und Gesellschaft inte­griert, hieß es. So waren bisherigen Recherchen zufolge von knapp 6000 SED-Funktionären in der Ministerialbürokratie Anfang der 1950er Jahre etwa 1000 frühere Nationalsozialisten. Im Jahr 1953 waren mehr als ein Drittel der Mitarbeiter des Zentralkomitees und der Bezirks- und Kreisleitungen der SED ehemalige Mitglieder der früheren NSDAP oder ihrer Massenor­ganisationen. epd/nd«

 

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2016-06: Zum Wohnungsbauprogramm der DDR

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