André Brie fordert Opposition zu Lafontaine
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Der langjährige Vordenker der PDS und heutige Europa-Abgeordnete, André Brie, hat aufgerufen, die "Außendarstellung der Partei nicht Lafontaine zu überlassen". Lothar Bisky und Gregor Gysi sollten sich "mehr einmischen", erklärte er gegenüber dem SPIEGEL. Oskar Lafontaine "braucht auch Opposition". Zugleich warnte er den früheren SPD-Vorsitzenden, die gesamte Linke "in eine radikale Feindschaft zur SPD zu führen". Lafontaine sei "nach dem Bruch mit der SPD psychologisch in einer schwierigen Situation. Das war eine dramatische Zäsur, die nur schwer zu verarbeiten ist", so Brie. In der Perspektive müßten SPD und Linke das Land jedoch gemeinsam verändern. Brie beklagte zudem den parteiinternen Umgang mit Kritikern. "Kritische Leute in der Partei werden eingeschüchtert." Als Beispiel führte er die Auseinandersetzungen unter den Linken im Stadtrat von Dresden an, wo sich die Fraktion gespalten hat. Was da laufe, sei "uralte bolschewistische Machtpolitik". Um die reine Lehre gegen die Mehrheit durchzusetzen, habe die Minderheit auf "Erpressung" gesetzt.
Quelle: www.spiegel.de, 28. Juli 2007.